Biogas-Boom Mit Ökoenergie in die Maiswüste?
Der Biogas-Boom löste auch einen Boom beim Anbau von Mais aus. Auf vielen Ackerflächen wachsen Mais-Monokulturen, die ökologisch nahezu tot sind. Das zeigt: Erneuerbare Energie sind nicht automatisch auch umweltfreundlich.

Mais ist als Energiepflanzen beliebt: Die Pflanze lässt sich gut vergären und Landwirte wissen, worauf sie beim Anbau achten müssen. Mais-Monokulturen sind aber für Insekten und andere Tiere "ein ökologisch nahezu toter Lebensraum", sagt Helmut Altreuther vom Bund Naturschutz in Bayern. Zudem kann Regen den unbewachsenen Boden zwischen den Maispflanzen ungehindert auswaschen und so Düngemittel wie Phosphat in nahe gelegene Gewässer schwämmen.
"Dann kippt sozusagen das natürliche Gleichgewicht des Wassers um, beispielsweise profitieren davon dann Algentiere, weil deren Fressfeinde - etwa kleine Planktonkrebse - fehlen oder entsprechend zurückgedrängt sind. Das führt dann zur Trübung der Wasserqualität - es hat zum Beispiel auch Jahre mit Badeverbot gegeben - und das hat neben wasserwirtschaftlichen, ökologischen auch touristische und damit wirtschaftliche Auswirkungen."
Helmut Altreuther, Bund Naturschutz in Bayern, 2011 in der BR-Sendung Faszination Wissen
Alternativen zum Mais
Mais bietet einen hohen Ertrag und eine hohe Methanausbeute. Für den Bauern bedeutet Mais zudem relativ wenig Arbeit und er kann vom ersten Jahr an mit einem Ernteerfolg rechnen. Mais ist einjährig, viele andere alternative Pflanzen dagegen mehrjährig. Diese muss der Landwirt als längerfristige Investition betrachten.