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Training für Mondlandung Warum Astronauten in Bayern trainieren

Das Ries in Nordschwaben und der Mond haben eine Gemeinsamkeit: kosmisches Gestein. Die NASA schickte deshalb vor rund fünfzig Jahren Astronauten nach Bayern, die dort für ihren Aufenthalt auf dem Mond trainierten.

Stand: 16.11.2023

Mondlandung: Astronautentraining im Ries 1970

Es war August 1970, als NASA-Astronauten nach Bayern kamen. Rund ein Jahr davor, am 21. Juli 1969, hatten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond betreten. Nun absolvierten vier NASA-Astronauten zur Vorbereitung kommender Mondmissionen ein geologisches Feldtraining im Nördlinger Rieskrater. Darunter war auch Alan Shepard, der spätere Kommandant des Raumschiffes Apollo 14. Er war 1961 als erster Amerikaner ins All geflogen.

Wie ein Stück Mondgestein ins Nördlinger Ries kam

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Wie ein Stück Mondgestein ins Nördlinger Ries kam | [W] wie Wissen | Bild: [W] wie Wissen (via YouTube)

Wie ein Stück Mondgestein ins Nördlinger Ries kam | [W] wie Wissen

Training für die Mondlandung: Suche nach kosmischem Gestein

Die US-Raumfahrer trainierten im Nördlinger Ries die Analyse von Gesteinsformationen, um vergleichbares Gestein auf dem Mond erkennen zu können. Der Rieskrater, ein etwa 24 Kilometer großer Trichter im Grenzgebiet zwischen Bayern und Baden-Württemberg. war nämlich vor rund 15 Millionen Jahren durch den Einschlag eines Asteroiden entstanden.

Wo ihr den Meteoritenkrater im Nördlinger Ries sehen könnt

Nördlinger Ries ähnelt Mond-Gesteinsformationen

Karte: Nördlinger Ries

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Karte: Nördlinger Ries

Asteroidenkrater in Bayern: Quarze nicht von der Erde

Blick über das Nördlinger Ries mit Nördlingen im Hintergrund | Bild: Bernd Haynold / Lizenz CC-BY-SA zum Artikel Der große Knall und seine Folgen Geopark Nördlinger Ries

Nahezu kreisrund ist es, das Nördlinger Ries. Entstanden ist diese einzigartige Landschaft durch einen Meteoriteneinschlag vor rund 14 Millionen Jahren. Mensch und Natur profitieren bis heute von diesem so genannten Riesereignis. [mehr]

Lange hielt man den Rieskrater für den Rest eines erloschenen Vulkans. Doch 1960 analysierten US-amerikanische Geologen im Nördlinger Ries Gesteinsproben und entdeckten darin Quarze, die nicht bei Prozessen in oder auf der Erde entstanden sein konnten. Sie entwickelten als Alternative die Theorie, dass die Quarze bei einem Meteoriteneinschlag entstanden waren. Ein kosmisches Geschoss mit rund einem Kilometer Durchmesser war mit 70.000 Kilometern pro Stunde auf die Erde geprallt. Dabei wurde die Zerstörungskraft von 250.000 Hiroshima-Atombomben freigesetzt. 7.000 Quadratkilometer Fläche wurden komplett umgepflügt. Eine enorme Druck- und Hitzewelle löschte im Umkreis von hundert Kilometern jedes Leben aus. Ein zweiter, deutlich kleinerer Meteorit schlug damals ebenfalls in der Region ein und schuf das benachbarte Steinheimer Becken.

"Der Einschlag des Nördlinger Ries-Meteoriten ist eines der weltweit bedeutendsten Ereignisse der Erdgeschichte."

Bayerisches Landesamt für Umwelt.

Heute ist der Krater bei Nördlingen ein Geopark. Auf Lehrpfaden, bei Führungen und in mehreren Infozentren kann man sich über die Erdgeschichte informiert.

Ausstellung in Nördlingen mit echtem Mondgestein

Highlight der Ausstellung in Nördlingen ist ein echtes Stück Mondgestein.

In Nördlingen wird an die besondere Beziehung der Region zum Weltall und zur NASA erinnert. Das Rieskratermuseum in der schwäbischen Stadt zeigt bis März 2020 die Schau "Apollo - 50 Jahre Mondlandung". Highlight ist der rund 160 Gramm schwere Brocken Mondgestein, den die NASA Nördlingen schenkte. Die Ausstellung zeigt, warum sich die Amerikaner Anfang der 1960er-Jahre das ehrgeizige Ziel setzten, mit Astronauten auf dem Mond zu landen. Außerdem erläutert sie den langen Weg dorthin und umreißt das gesamte Apollo-Programm. Auch die immer wiederkehrende Legende, dass die Mondlandung eine Fälschung gewesen sei, ist ein Thema der Ausstellung. Zudem werden hochauflösende Mondaufnahmen gezeigt, auf denen die einstigen Landestellen der Raketencrews und zurückgelassene Geräte erkennbar sind.

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