BWL Studium Wie schwer ist es, BWL zu studieren?
Paul studiert BWL an der Uni Mannheim. Er will später Trader werden und auf Kursschwankungen von Wertpapieren wetten. Mit einem BWL Studium kannst du in vielen Branchen arbeiten. Welche Voraussetzungen gibt es? Wie lange dauert das Studium? Und wie schwer ist es?
BWL studieren: Welche Voraussetzungen brauchst du für ein BWL Studium?
Für ein BWL-Studium brauchst du Abitur, die Fachhochschulreife oder zumindest eine fachgebundene Hochschulreife. Viele der BWL-Studiengänge sind mit einem Numerus Clausus belegt, einem sogenannten NC. Das bedeutet, du musst einen gewissen Notendurchschnitt vorweisen, um dich überhaut bewerben zu können. Der variiert von Hochschule zu Hochschule, von Universität zu Universität und ändert sich jedes Semester. Das hat mit der Anzahl der vorhandenen Studienplätze an der jeweiligen Hochschule oder Universität zu tun. Im Wintersemester 2023/24 lag der NC deutschlandweit zwischen 3,4 an der Technischen Hochschule Nürnberg und 1,1 an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Viele Hochschulen oder Universitäten halten im Rahmen der Studienplatzzuweisung zusätzlich noch spezielle Bewerbungsverfahren vor, etwa in Form von Bewerbungsgesprächen und auch Eignungstests. Viele Universitäten und Hochschulen, die mit einem NC zur Begrenzung der Studienbewerber arbeiten, relativieren so aber auch den NC, sodass sich auch Studieninteressierte bewerben können, die nicht mehr die Kriterien eines etwaigen NCs erfüllen.
An den meisten Hochschulen und Universitäten musst du für BWL gute Englischkenntnisse nachweisen. Als Nachweis dienen zum Beispiel deine Englischleistungen in der Oberstufe, nicht unter 11 Punkten, oder ein entsprechend bestandener Sprachtest der dem Europäischen Sprachenzertifikat Niveau C1 entspricht.
In jedem Fall lohnt es sich, dich direkt bei deiner Wunsch-Uni oder Hochschule über die Zulassungskriterien zu erkundigen.
BWL studieren: Wie lange dauert das Studium?
Ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre dauert je nach Hochschule und Universität zwischen 6 und 8 Semester. Für den Master musst du noch weitere 2 bis 4 Semester rechnen, auch wieder abhängig von der Hochschule oder Universität, an der du studierst. Mit angenommener Bachelorarbeit werden dir je nach Ausrichtung und Schwerpunkt deines Studiengangs die akademischen Titel Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Arts (B.A.) verliehen. Mit bestandenem Masterstudium erhältst Du den akademischen Titel Master of Science (M.Sc.) oder Master of Arts (M.A.).
BWL kann man auch dual studieren. Im Dualen Studium in BWLsammelst du neben den Lehrveranstaltungen an der Hochschule oder Universität zugleich praktische Erfahrungen in einem Praxispartnerunternehmen. Vorteil: Du kannst auf diese Weise deine Finanzen etwas aufbessern. 700 bis 1.500 Euro im Monat sind möglich. Je nach Unternehmen kannst du im dritten Ausbildungsjahr durchaus bis zu 1.800 Euro brutto im Monat verdienen.
Quelle: Wegweiser: Duales Studium
Und ein weiterer Vorteil ergibt sich für die Stellensuche nach dem Studium: Auf diese Weise lernst du ein Unternehmen schon von innen kennen und das Unternehmen auch dich. Das ermöglicht dir die Chance, dass du im Anschluss direkt übernommen wirst. Manche Unternehmen haben großes Interesse, ihre "Dual-Studierenden" nach Studienabschluss auch zu übernehmen.
BWL: Das Studium ist ein Full-Time-Job
"Es kann hart sein, BWL in Mannheim zu studieren, aber es lohnt sich. Ich hätte BWL an keiner anderen Uni studiert. Die Uni Mannheim ist unter den Top 3 - wer nicht weiß, was er machen will, geht für BWL an eine andere Uni. Hier ist keiner dabei, der sagt: Ok, dann studier’ ich halt BWL. Besonders herausfordernd ist es, in so kurzer Zeit so viele Prüfungen zu schreiben. Das ist ja nicht nur auswendig lernen, da ist sehr viel Transfer gefragt."
Paul Schreier studiert im 4. Semester BWL an der Uni Mannheim
BWL Studium: Infos zu den Studieninhalten
Im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre (BWL) erhältst du eine wirtschaftswissenschaftliche Grundlagenausbildung. Er umfasst Fachmodule wie "Marketing & Sales", "Banking, Finance & Insurance", "Accounting & Taxation", "Management", "Information Systems" und "Operations Management". An anderen Universitäten und Hochschulen heißen die Themen ähnlich, unterscheiden sich durchaus aber in Schwerpunktbildungen.
Achtung! Viele Lehrveranstaltungen finden in Englisch statt.
Dazu besuchst du Seminare, die dir sogenannte "Soft Skills", wie zum Beispiel Konfliktmanagement oder Zeitmanagement vermitteln. Auslandssemester sind grundsätzlich möglich. Durch die globale Verflechtung der Wirtschaftswelt ist es ratsam, Sprachkurse zu besuchen. Insbesondere dann, wenn du planst, später in ein international agierendes Unternehmen einzusteigen. Neben Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, kannst du zum Beispiel an der Uni Mannheim auch Chinesisch oder Japanisch belegen und dir so dein internationales Profil schärfen.
Praktika sind grundsätzlich empfohlen, an manchen Universitäten und Hochschulen sind sie verbindlich im Curriculum verankert.
Der Studiengang Bachelor Betriebswirtschaftslehre umfasst Fachmodule aus den großen Fachbereichen:
- Betriebswirtschaftslehre
- Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften
- Einführung in das Rechnungswesen
- Investition und Finanzierung
- Analytik und Logik
- Unternehmensführung und Marketing
- Volkswirtschaftslehre
- Statistik
- Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht
- Ethik und Wissenschaftliches Arbeiten
- Internationales Studium
- Sprachen
- VWL bestimmter Länder, zB.: Japan, China, je nach Ausrichtung der Hochschule oder Universität
Ab dem vierten Semester spezialisierst du dich in einem Wahlpflichtbereich. Dazu belegst du Wahlpflichtmodule. Das Angebot variiert von Hochschule zu Hochschule. Und nicht an jeder Hochschule und Uni werden jedes Semester die gleichen Module aus den Wahlpflichtfachbereichen angeboten.
Das fünfte Semester ist an der Uni Mannheim standardmäßig als Auslandssemester konzipiert. Im Regelfall verfasst du im sechsten Semester deine Bachelorarbeit und du legst eventuell letzte Prüfungen ab. Normalerweise finden die Prüfungen studienbegleitend, jeweils zum Ende der Modulveranstaltungen auch in Form von Klausuren statt.
Die Masterstudiengänge im Bereich BWL sind ebenfalls modular aufgebaut, manche davon sind konsekutiv angelegt. Das bedeutet, dass sie direkt an ein Bachelorstudium anschließen. Andere, zum Beispiel der Master of Business Administration, kurz MBA, ist frei wählbar für die, die ein einschlägiges Bachelorstudium vorweisen können. Ein MBA und andere "Spezial-Masterstudiengänge" kosten jedoch meistens viel Geld. Studiengebühren von 25.000 Euro sind hier keine Seltenheit. Im „normalen“ Masterstudium vertiefst du deine Grundlagen aus den Fachbereichen:
- Accounting, Controlling and Taxation
- Finance an Insurance
- Digital Business
- Management and Strategy
- Marketing, Management and Innovation
Die ersten beiden Semester sind in der Regel Teil deiner Spezialisierung. Deine Spezialisierung wählst du aus einem der Grundlagenbereiche aus. Für das dritte Semester sind oft ein Auslandsaufenthalt oder Praktika empfohlen. Im vierten Semester schreibst du deine Masterarbeit.
Relativ viele Masterstudiengänge werden auch in Teilzeit angeboten, was neben dem Studium auch einen Teilzeitjob, oder auch einen Werkstudentenjob ermöglicht.
Interessant zu wissen: Laut "Studies online" gibt es derzeit über 808 Studiengänge für das Fach BWL in Deutschland - Tendenz steigend. Zunehmend werden BWL-Studiengänge mit Spezialisierungen angeboten.
Skills: Welche Fähigkeiten braucht man für BWL?
- Mathematische Begabung
- Wirtschaftliches Denken
- Analytisches Denken
- Kommunikationsvermögen
- Emotionale Intelligenz
- Teamfähigkeit
- Durchhaltevermögen und Disziplin
- Belastbarkeit
- Pragmatismus
- Sehr gute Englischkenntnisse
Prüfungsstress im BWL Studium: Das schweißt zusammen
"Am meisten Spaß macht mir, dass wir im Studiengang gemeinsam durch die harten Prüfungen gehen. Wir sitzen bis Mitternacht in der Bib, verbringen die Pausen zusammen – das schweißt zusammen. Wir pushen uns gegenseitig für die Prüfungen, aber ohne Ellenbogen - sondern wir wollen, dass wir es alle möglichst gut bestehen."
Paul Schreier studiert im 4. Semester BWL an der Uni Mannheim
Beruf und Karriere: Jobs nach dem BWL Studium
Der Abschluss in einem BWL-Studiengang bietet sehr gute Berufsaussichten. Betriebswirtschaftlerinnen und Betriebswirtschaftler arbeiten als Analysten und Investmentbanker in:
- Banken
- Versicherungen
- Industrie
Als Vertriebsmanager, Produktmanager, Pressesprecher in:
- Marktforschungsinstituten
- PR- und Werbeagenturen
- Industrie
- Marketingberatung
- Internationale Internehmen
Als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in:
- Wirtschaftsprüfergesellschaften
- Rechnungswesen
Als Consultants, Projektmanager, Vorstandsassistenz:
- Industrie
- Unternehmensberatung
Die Gründung eines eigenen Unternehmens ist auch immer eine Option.
BWL: Jobeinstieg bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall
Gehalt: Das verdienst du nach dem BWL Studium
Der Verdienst von Betriebswirtschaftlern und Betriebswirtschaftlerinnen ist sehr unterschiedlich und ist abhängig von deinem Abschluss und deiner eventuellen Zusatzqualifizierung, der Branche und auch dem Unternehmen, in dem du arbeitest. Zum Berufsstart kannst du mit einem Verdienst zwischen 2.900 bis 3.200 € brutto im Monat rechnen.
Quelle: azubiyo.de
Je mehr Berufserfahrung du mitbringst, desto besser deine Position in Gehaltsverhandlungen. Klar ist auch, dass größere Unternehmen auch breit gefächerter Entwicklungschancen bieten. Das gilt sowohl für deine persönliche fachliche Profilierung und Spezialisierung als auch für deine Verdienstmöglichkeiten.
Rechnungsprüfer und Controller steigen im Schnitt mit einem Gehalt von etwa 5000 Euro brutto im Monat ein. Ganz oben auf der Gehaltskala stehen Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüferinnen. Ihre Anfangsgehälter liegen bei rund 6.000 Euro brutto im Monat und können schnell über 7100 € brutto im Monat steigen und weiter.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Später bemisst sich speziell in dieser Branche dein Verdienst an deiner Verantwortung, die du im jeweiligen Unternehmen übernimmst und deinem Verhandlungsgeschick. Oft wir eine gewisse Einlage im Firmenvermögen erwartet, damit du „Partner“ werden kannst. Eine Einlage, die du mit deinem Ausscheiden aus der Firma hoffentlich mit Gewinnbeteiligung wieder mitnehmen kannst.
BWL studieren: Der Leistungsdruck ist sehr hoch
"Ich habe in meiner Zeit in Mannheim nie erlebt, dass wir gegeneinander gearbeitet hätten. Gemeinschaft ist mir sehr sehr wichtig, auch für das Studium. Da sagen ja so viele Leute, dass der Leistungsdruck sehr hoch ist. Da ist das umso wichtiger zusammenzuhalten. Durch unsere Umfragen der Fachschaft wissen wir: Die Mehrzahl 2/3 sagen, der Leistungsdruck ist hoch oder sehr hoch."
Paul Schreier studiert im 4. Semester BWL an der Uni Mannheim
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