v.li.n.re.: Stina studiert Umweltingenieurwissenschaften im Master an der Bauhaus-Universität in Weimar; Anna arbeitet als Umweltingenieurin bei den Stadtwerken München | Bild: Bayerischer Rundfunk/Hintergrund: picture alliance / Westend61 | Uwe Umstätter/BR/Alex Valcioiu/Hintergrundbild: Uwe Umstätter/Luisa-Marie Roth

Studium und Beruf Umweltingenieurwesen studieren und den Planeten schützen

Von: Susanne Bauer-Schramm

Stand: 02.04.2025 |Bildnachweis

Liegen dir Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Herzen? Hast du außerdem ein gutes logisches Denkvermögen und technisches Verständnis? Dann könnte das Studium Umweltingenieurwesen perfekt zu dir passen. Die Berufsaussichten sind sehr gut.

Inhalte: Was studieren Umweltingenieure?

Im Studium des Umweltingenieurwesens startest du mit viel Theorie. Als zukünftiger Umweltingenieur bzw. als Umweltingenieurin muss dir von Anfang an klar sein, dass du nicht um Mathematik und Physik herumkommst. Im Bachelor-Grundstudium stehen diese Fächer auf dem Plan:

Später kommen diese Themen dazu:

In den höheren Semestern hast du die Möglichkeit, neben Pflichtfächern auch Wahlfächer zu wählen, die dich auf deinen Wunschberuf vorbereiten - egal, ob du später im Betrieb, im Verkauf oder in der Forschung arbeiten möchtest! Außerdem kannst du zwischen dem Studium Umweltingenieurwesen und dem Umweltingenieurwesen/Bau, wo der Schwerpunkt auf dem Bauingenieurwesen liegt, wählen.

An der TU München, einer der besten Unis für Umweltingenieurwesen, wird das Studium Umweltingenieurwesen in einem Satz so erklärt:
"Das Ziel des Bachelorstudiengangs Umweltingenieurwesen ist die Entwicklung von Technologien und Strategien zur Steuerung der Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt."

Zulassung: Welche Voraussetzungen musst du für das Studium Umweltingenieurwesen erfüllen?

Für das Bachelorstudium des Umweltingenieurwesens an einer Universität musst du die allgemeine Hochschulreife, also ein Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife, also ein Fachabitur mit dem Abschluss nach der 13. Klasse und einer Fremdsprache vorweisen. Willst du Umweltingenieurwesen an einer Hochschule studieren, reicht ein Fachabitur, am besten ein Fachabitur von einer Fachoberschule mit Schwerpunkt Technik. Um das Studium gut zu schaffen, solltest du gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern mitbringen.

Du kannst dich aber auch mit einer abgeschlossenen einschlägigen Berufsausbildung, etwa einem Techniker oder Fachwirt für das Studium des Umweltingenieurwesens bewerben, musst aber, wie alle anderen, auch das Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen und darüber für das Studium zugelassen werden. Die jeweiligen Bedingungen für die Teilnahme erfragst du am besten an deiner Wunschuni bzw. Hochschule, an der du studieren willst. Die Auswahlverfahren sind nicht überall identisch.

Ein Masterstudium in Umweltingenieurwesen kannst du absolvieren, wenn du einen der folgenden Abschlüsse vorweisen kannst:
 • Einen Bachelorabschluss in einem themenrelevanten Fach
 • Eine Aufstiegsfortbildung wie Fachwirt, Meister oder Techniker sowie einschlägige Berufserfahrung

Numerus Clausus: Welchen NC brauchst du, um Umweltingenieurwesen zu studieren?

Es hängt von der jeweiligen Hochschule ab, ob für das Studium Umweltingenieurwesen ein Numerus Clausus (NC) gilt. Viele Hochschulen, wie die Hochschule Darmstadt, die Technische Universität München, die Hochschule München und die RWTH Aachen bieten den Studiengang Umweltingenieurwesen gerade ohne Zulassungsbeschränkung an. Ein NC kann jederzeit wieder bestehen, dessen Wert je nach Bewerberlage variiert. Es ist wichtig, die spezifischen Zulassungsvoraussetzungen der gewünschten Hochschule zu prüfen.

Skills: Was musst du mitbringen, um Umweltingenieurwesen zu studieren?

Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, bist du persönlich schon mal gut gewappnet:

  • Interesse an Umweltschutz und Nachhaltigkeit
  • Analytisches Denkvermögen
  • Technisches Verständnis
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Problemlösungskompetenz
  • Belastbarkeit und Engagement

Unis und Hochschulen: Wo kann man Umweltingenieurwesen studieren?

Bei der Frage "Welche Uni ist die beste für Umweltingenieurwesen?" ist laut den QS World University Rankings 2024 die Technische Universität München die beste Uni in Deutschland für Ingenieurwesen und Technologie mit 84,4 von 100 Punkten.
Beim CHE Ranking Bauingenieurwesen / Umweltingenieurwesen unter Hey Studium hast du die Möglichkeit bei der Rankingsuche dich zwischen Umweltingenieurwesen und Umweltingenieurwesen/Bau zu entscheiden. Und du kannst zwischen Unis und HAWs (Hochschulen für angewandte Forschung) bzw. FHs auswählen.
CHE Ranking– Umweltingenieurwesen

  • Uni Bochum
  • Uni Erlangen/Nürnberg
  • Uni Bayreuth
  • TU Chemnitz
  • BTU Cottbus/Senftenberg und der Uni Magdeburg.

CHE Ranking – Umweltingenieurwesen/Bau

  • Uni Bochum
  • Uni Kassel
  • Uni Rostock
  • RWTH Aachen
  • TU Braunschweig

CHE Ranking Umweltingenieurwesen für HAW/FH

  • HS Rhein/Main/Rüsselsheim
  • HS Weihenstephan/Triesdorf
  • EAH Jena
  • HS Flensburg
  • HAW Hamburg

CHE Ranking Umweltingenieurwesen/Bau für HAW/FH

  • TH Augsburg
  • HS Esslingen
  • HS Magdeburg-Stendal
  • TH OWL/Höxter
  • HTWG Konstanz

Studienzeit: Wie lange studiert man Umweltingenieurwesen?

Das Bachelorstudium dauert in der Regel 6 bis 7 Semester und endet mit einem Praxis-Semester und einer Abschlussarbeit. Du kannst dein Praktikum in einem Ingenieurbüro, einer Behörde oder einem Betrieb machen. Nach dem Bachelor kannst du dich mit einem Master weiterqualifizieren, der dann nochmal 3 bis 4 Semester dauert, abhängig von der Hochschule und dem Studiengang.

Abschlüsse: Was gibt es für Abschlüsse in Umweltingenieurwesen?

Bachelor:

  • Bachelor of Science (B.Sc.) in Umweltingenieurwesen
  • Bachelor of Engineering (B.Eng.) in Umweltingenieurwesen
  • Bachelor in Umwelttechnik oder verwandten Fachrichtungen


Master:

  • Master of Science (M.Sc.) in Umweltingenieurwesen
  • Master of Engineering (M.Eng.) in Umweltingenieurwesen
  • Master in Umweltmanagement, Wasserwirtschaft oder nachhaltiger Entwicklung

Wenn du neben dem Studium intensiver praktische Erfahrungen sammeln möchtest, ist ein Duales Studium eine gute Option. So kannst du Kontakte in der Branche knüpfen, die deine Chancen auf eine Anstellung erhöhen.

Unterschied zwischen Mastern: Umweltingenieurwesen und Umweltingenieurwissenschaften

Master Umweltingenieurwesen

  • technisch und anwendungsorientiert
  • stärker auf Ingenieurmethoden fokussiert (z. B. Wasserwirtschaft, Abfalltechnik, erneuerbare Energien, Umweltmanagement)
  • praxisnahe Lösungen für Umweltprobleme

Ziel: Job in Ingenieurbüros, Bauwesen, Umwelttechnikunternehmen

Master Umweltingenieurwissenschaften

  • wissenschaftlich und interdisziplinär
  • mehr Fokus auf naturwissenschaftliche Grundlagen (z. B. Chemie, Ökologie, Umweltmodellierung)
  • stärkere Forschungsausrichtung

Ziel: Job in Forschung, Entwicklung, öffentliche Institutionen

Um fachfremd das Masterstudium zu absolvieren, musst du spezielle Auflagenmodule belegen, die auf die Stofflücken des vorherigen Bachelorstudiums eingehen. Hier solltest du dich zur Orientierung an deiner Wunsch-Uni bzw. HAW informieren.

Einblicke: So ist das Studium Umweltingenieurwissenschaften

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Portrait Protagonistin Stina. Sie gibt persönliche Einblicke in das Studium Umweltingenieurwissenschaften.  | Bild: BR/picture alliance / SZ Photo | Florian Peljak

Umweltingenieurwesen: Was macht man da im Studium? | alpha Uni

Berufe: Welche Berufsmöglichkeiten gibt es für Umweltingenieure?

Das Studium des Umweltingenieurwesens verbindet zwei zukunftsträchtige Bereiche: die hohe Nachfrage nach Ingenieuren und die wachsende Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dadurch, dass du im Studium Technik und Ökologie verbindest, bist du in beiden Bereichen gut aufgestellt. Je nach Spezialisierung und Interessen kannst du dich auf bestimmte Bereiche konzentrieren, wie z.B. Wasserwirtschaft, Abfallmanagement, erneuerbare Energien oder Umweltberatung.
Hier eine Auswahl von Berufen:

  • Umweltingenieur/Umweltingenieurin: Planung und Umsetzung von umwelttechnischen Projekten.
  • Umweltberater/ Umweltberaterin: Beratung von Unternehmen und Behörden zu umweltrelevanten Themen.
  • Nachhaltigkeitsmanager/Nachhaltigkeitsmanagerin: Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in Unternehmen.
  • Projektmanager/Projektmanagerin: Leitung von Projekten im Bereich Umwelt- und Ressourcenschutz.
  • Wasserwirtschaftsingenieur/Wasserwirtschaftsingenieurin: Planung und Management von Wasserressourcen und -systemen.
  • Luftqualitätsingenieur/Luftqualitätsingenieurin: Überwachung und Verbesserung der Luftqualität.
  • Abfallwirtschaftsingenieur/Abfallwirtschaftsingenieurin: Entwicklung von Konzepten zur Abfallvermeidung und -entsorgung.
  • Boden- und Gewässerschutzingenieur/ Boden- und Gewässerschutzingenieurin: Schutz und Sanierung von Böden und Gewässern.
  • Geoinformatiker/Geoinformatikerin: Nutzung von Geoinformationssystemen (GIS) zur Analyse von Umweltdaten.
  • Umweltanalytiker/Umweltanalytikerin: Durchführung von Laboranalysen zur Untersuchung von Umweltproben.
  • Energieberater/Energieberaterin: Beratung zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.
  • Klimaschutzmanager/Klimaschutzmanagerin: Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.
  • Erneuerbare-Energien-Experte/ Erneuerbare-Energien-Expertin: Planung und Implementierung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien.
  • Nachhaltigkeitsbeauftragter/ Nachhaltigkeitsbeauftragte: Implementierung von nachhaltigen Praktiken in Unternehmen oder Organisationen.
  • Umweltrechtler/Umweltrechtlerin: Beratung und Vertretung in rechtlichen Fragen des Umweltrechts.

Und du bist gefragt in Forschung und Lehre: Tätigkeit an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen im Bereich Umwelttechnik und -wissenschaften. Es ist wichtig, dass du dich über spezifische Anforderungen und Qualifikationen für bestimmte Positionen informierst, da einige Berufe zusätzliche Zertifikate oder Erfahrungen erfordern können.

Klimaschutzbeauftragte: Eine Berufsmöglichkeit für Umweltingenieure

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Constanze, Mitarbeiterin im Referat für Umwelt, Energie und Verkehr in Höhenkirchen-Siegertsbrunn zeigt auf Alpha Uni, wie sie den Klimaschutz verbessern möchte.  | Bild: BR/Brigitte Heming

Klimaschutz als Beruf: Eine Gemeinde klimaneutral machen | alpha Uni

Karriere: Sind Umweltingenieure gefragt?

Umweltingenieuren wie Umweltingenieurinnen stehen eine Vielzahl von interessanten Karrierewegen offen, die sowohl in persönlicher als auch in beruflicher Hinsicht bereichernd sein können! Du kannst in vielen Branchen arbeiten. Hier sind einige Unternehmen und Organisationen, die für dich interessant sein könnten:

Ingenieurbüros & Beratungsunternehmen

  • TÜV (TÜV Süd, TÜV Nord, TÜV Rheinland)
  • HPC AG
  • Arcadis
  • GICON

Firmen mit Schwerpunkt Energie- & Umwelttechnik

  • Siemens Energy
  • E.ON
  • RWE
  • Vattenfall

Bau- & Infrastrukturunternehmen

  • Hochtief
  • Bilfinger
  • Strabag
  • Züblin

Unternehmen mit Schwerpunkt Wasser- & Abfallwirtschaft

  • Remondis
  • Alba Group
  • SUEZ
  • Gelsenwasser

Öffentliche Institutionen & Forschungsinstitute

  • Umweltbundesamt (UBA)
  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
  • Fraunhofer-Institute
  • Helmholtz-Zentren

Je nach Spezialisierung kannst du auch in Stadtverwaltungen, NGOs oder Startups im Bereich erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien arbeiten.

Gehalt: Wie viel verdienen Umweltingenieure?

Das Gehalt im Umweltingenieurwesen variiert je nach Arbeitgeber, Branche und Unternehmensgröße. In privatwirtschaftlichen Ingenieurbüros, der chemischen Industrie oder öffentlichen Umweltämtern gelten unterschiedliche Vergütungsstrukturen. Auch deine praktischen Erfahrungen, wie Praktika oder Nebenjobs, sowie dein akademischer Abschluss (Bachelor, Master oder Promotion) beeinflussen das Gehalt. Im Allgemeinen kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 3.841 Euro brutto pro Monat und 5.150 Euro brutto pro Monat rechnen. (Quelle: get in GmbH)
Laut GEHALT.de liegst du mit Berufserfahrung zwischen 4.455 Euro und 5.495 Euro brutto im Monat.

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