Kommunikation und Sprache Mit dem Rechtschreibduden umgehen
Hier beantworten wir folgende Fragen:
- Wie ist der Rechtschreibduden aufgebaut?
- Worüber gibt das Wörterverzeichnis Auskunft?
- Wann und warum lohnt es sich, im Rechtschreibduden nachzuschlagen?
Wie lautet die Mehrzahl von Terzett? Ist es das oder der Biotop, oder geht vielleicht sogar beides?
Antworten auf sprachliche Unsicherheiten dieser Art finden sich im Rechtschreibduden. Der erschien erstmals 1880 und enthielt damals nur 27.000 Stichwörter. Mittlerweile liegt er in der 26. Auflage vor und beinhaltet
- die amtlichen Regeln zur Rechtschreibung und Zeichensetzung sowie
- 140.000 Stichwörter im Wörterverzeichnis.
Um die Informationen zur Schreibung und zur Ausbildung grammatischer Formen so platzsparend wie möglich unterzubringen, folgen die Einträge einem bestimmten Muster und es werden Abkürzungen verwendet.
- Die Stichwörter (Wörter in ihrer Grundform) sind halbfett gedruckt und werden – meist beginnend mit einer neuen Zeile – in alphabetischer Reihenfolge angeführt.
- Bei manchen Wörtern sind zwei oder mehrere Schreibungen standardsprachlich korrekt. Alle zulässigen Varianten werden aufgelistet und die von der Dudenredaktion empfohlene Schreibung ist gelb hinterlegt: z. B. (die) Biographie, Biografie
- Die Möglichkeiten zur Worttrennung werden mit senkrechten Strichen veranschaulicht: z. B. (der) As|sis|tent
Hinweise zur Betonung sind direkt am Stichwort ablesbar.
- Ein Punkt unter dem Vokal heißt, dass die betonte Silbe kurz gesprochen wird.
- Bei schwer auszusprechenden Wörtern (z. B. Fremdwörtern) ist hinter dem jeweiligen Wort in eckigen Klammern die internationale Lautschrift (IPA) zu finden: adieu [aˈdi̯øː]
- In Infokästen werden schwierigere Wörter näher erläutert: z. B. bei aufeinander Hinweise zur Getrennt- und Zusammenschreibung
- Mitunter werden weitere Informationen direkt hinter den Stichwörtern angegeben: Herkunft (z. B. Latein), Bereich (z. B. Medizin), Stilschicht (z. B. Umgangssprache, abgekürzt ugs.), regionale und nationale Zuordnung (z. B. sächsisch), Verweis auf das amtliche Regelwerk (z. B. K 3, also Kennziffer 3), Bedeutungserläuterung (z. B. Bestimmungswort: erster Bestandteil einer Zusammensetzung ...)
Bei Nomen gehen die folgenden Informationen aus dem Eintrag hervor:
- Artikel (Daraus lässt sich das grammatische Geschlecht ableiten: weiblich, männlich, sächlich.)
- Form im Genitiv Singular
- Form im Nominativ Plural
Beispiel: Akt, der; [e]s, -e
(der Akt – männlich, des Aktes oder Akts – zwei Formen im Genitiv Singular erlaubt, die Akte – Plural Nominativ)
Nur bei starken oder unregelmäßigen Verben werden Informationen zur Ausbildung der Formen gegeben:
- 2. Person Singular Indikativ Präteritum
- 2. Person Singular Konjunktiv II Präsens (wenn von Präteritum unterscheidbar)
- Partizip II
- Imperativ (Singular)
Anhand dieser Stammformen lässt sich erkennen, wie das Verb verändert werden kann.
Beispiel: bleiben; du bliebst; geblieben; bleib(e)! (Formengleichheit Indikativ Präteritum und Konjunktiv II Präsens)
Wechselt im Präsens der Wortstamm, wird auch die 2. und die 3. Person Person Singular Indikativ Präsens angeführt.
Beispiel: vergessen; du vergisst, er vergisst, du vergaßest, du vergäßest, vergessen, vergiss!
Nur Besonderheiten und Unregelmäßigkeiten in der Ausbildung der Steigerungsformen werden erwähnt.
Beispiel: klug; klüger, klügste
Liegt ein zusammengesetztes Wort vor, sind die Informationen beim Grundwort nachzulesen.
Beispiel: Bürgerinitiative
Grundwort: Initiative, die; -, -n (die Initiative – weiblich, der Initiative – Genitiv Singular ohne Endung, die Initiativen – Plural Nominativ)
1.
Zu denken, dass Rechtschreibfehler den Lesefluss und das Verstehen des Inhalts nicht hemmen.
2.
Das Nachschlagen im Wörterbuch als Zeitverschwendung zu betrachten.
3.
Bei Unsicherheiten nicht im Duden nachzuschlagen.
4.
Sich falsche grammatische Formen und Schreibungen einzuprägen.
Der Rechtschreibduden enthält: 1.
Regeln zur Rechtschreibung und Zeichensetzung
2.
Ein Wörterverzeichnis von A-Z mit folgenden Informationen:
- Schreibung
- Betonung
- Aussprache schwieriger Wörter
- Möglichkeiten zur Worttrennung
- Grammatische Formen (z. B. Deklinations- und Konjugationsformen)
- Herkunft
- Stilebene usw.