Sekt an Silvester Wie ihr Sekt richtig kühlt, öffnet und den Korken knallen lasst
Drei, zwei, eins - Neujahr! Bei vielen knallen an Silvester die Korken. Wusstet ihr, dass der Korken so schnell fliegt wie der schnellste Mensch laufen kann? Das solltet ihr beim Lagern, Kühlen und Öffnen von Sekt und Champagner beachten.
Wird an Silvester um Mitternacht die Sektflasche geköpft, gehen viele in Deckung: Laut knallt der Korken und schießt oft unkontrolliert durch den Raum. Wie schnell ein Sektkorken fliegen kann, hat die Technische Universität Clausthal 2008 erforscht.
Sektkorken fliegt elf Meter pro Sekunde
Ein Sektkorken fliegt in etwa so schnell wie Usain Bolt bei seinem bis heute gültigen Weltrekord 2009 lief.
In einer gut geschüttelten Sektflasche wirkt ein Druck von 2,5 bar auf den Verschluss. Im Labor wurde mithilfe einer Lichtschranke sowie akustisch gemessen, wie schnell ein Korken aus einer solchen Flasche zischt. Im Versuch wurde die Zeit zwischen dem Ploppen des Korkens und seinem Aufprall auf eine 5,5 Meter weit entfernte Papierwand gestoppt: Ergebnis: eine halbe Sekunde. Elf Meter pro Sekunde entsprechen rund 40 Kilometer pro Stunde - das ist etwa so schnell wie der schnellste Mensch laufen kann. Usain Bolt erreichte bei seinem Weltrekord 2009 in Berlin, der noch heute gültig ist, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,58 Kilometern in der Stunde, seine Höchstgeschwindigkeit lag bei 44,72 Kilometern pro Stunde.
Die Geheimnisse im Sekt und Champagner
Warm und geschüttelt? Sektkorken könnte bis zu 100 km/h schnell werden!
Wäre der Sekt warm und besonders gut geschüttelt, könnte ein Korken laut der Forscher sogar bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell werden.
Sektflasche vor dem Öffnen in den Kühlschrank und nicht schütteln
Aber es gibt Entwarnung, denn selbst die 40 Kilometer pro Stunde erreichen Sektkorken nur selten: "Wenn die Flasche ungeschüttelt aus dem Kühlschrank kommt, ist eigentlich kein Druck drauf", bestätigten die Forscher. Der Korken ploppt dann zwar, wird aber nicht so schnell wie im Labor.
Ideale Temperatur für Sekt an Silvester: 6,7 Grad
Wichtiger Tipp für Silvester: Der Sektkorken soll nicht unkontrolliert fliegen und das "Plopp" weder zu leise noch zu laut sein.
Auch akustisch lässt sich das Öffnen einer Sektflasche optimieren: Laut der Mathematikerin Eugenia Cheng sollte die Flasche 6,7 Grad kühl sein und der Korken mit "minimaler Auszugskraft" bewegt werden, dann entstehe ein wohlklingender Plopp. Wohlklingend sind für das menschliche Gehör Töne mit konstanter Frequenzintensität zwischen 8.000 bis 12.000 Hertz.
Geringerer Druck in gekühlten Sektflasche sorgt für perfekten Knall
In einer gekühlten Sektflasche haben die Kohlensäurebläschen weniger Energie. Beim Entfernen des Sektkorkens wird weniger Druck benötigt, weil weniger Gas entweicht - dafür gibt es aber den perfekten Knall.
* Prost Neujahr! *
Sendungen über Sekt und Champagner zu Silvester:
- Warum perlt Champagner feiner als "normaler" Sekt aus Tankgärung?: 1000 Antworten, SWR, 31.12.2022
- Hilft ein Löffel in der Sektflasche?: Fakt oder Fake: Internetmythen auf dem Prüfstand, MDR Jump, 30.12.2022
- Ran an den Korken: Korkenzieher im Praxistest: Die Ratgeber, hr fernsehen, 22.12.2022, 18.45 Uhr
- Alkohol - Das macht er mit unserem Körper: Planet Wissen, ARD alpha, 29.02.2020, 15.00 Uhr
- Sekt aus Bayern: Wir in Bayern, BR Fernsehen, 14.09.2018, 16.15 Uhr
- Wie viel Gas steckt im Sekt?: Gut zu wissen, BR Fernsehen, 10.02.2018, 19.00 Uhr
- Warum spritzt teuerer Sekt besser als billiger?: IQ - Wissenschaft und Forschung, Bayern 2, 22.12.2014, 18.05 Uhr.