Telekolleg - Deutsch


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Informationsflut Übung

Stand: 26.11.2011 | Archiv

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Frage

"Zwar weiß ich viel, doch möcht’ ich alles wissen." Mit diesem Zitat aus Goethes Faust leitete Volker Matthies diese Sendung ein. Finden Sie so schnell wie möglich die genaue Stelle, wo dieses Zitat steht. Denn ohne Stellenangabe dürfen zwar Journalisten alle Autoren zitieren, aber in Haus- und Examensarbeiten und im literaturwissenschaftlichen Kontext wird verlangt, mit genauen Seiten-, Kapitel- oder Versangaben zu zitieren.

Antwort

Das Zitat steht in der Tragödie erstem Teil, Vers 601 und entstammt dem nächtlichen Disput zwischen Wagner und Faust. Wagner ist besessen vom Geiste der Aufklärung, Faust hat, für Wagners eifrige Studien nur Spott übrig:

WAGNER:
Allein die Welt! Des Menschen Herz und Geist!
Möchte jeglicher doch was davon erkennen.

FAUST:
Ja, was man so erkennen heißt!
Wer darf das Kind beim Namen nennen?
Die wenigen, die was davon erkannt,
Die töricht g'nug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.
Ich bitt Euch, Freund, es ist tief in der Nacht,
Wir müssen's diesmal unterbrechen.

WAGNER:
Ich hätte gern nur immer fortgewacht,
Um so gelehrt mit Euch mich zu besprechen.
Doch morgen, als am ersten Ostertage,
Erlaubt mir ein' und andre Frage.
Mit Eifer hab' ich mich der Studien beflissen;
Zwar weiß ich viel, doch möcht' ich alles wissen.

(Zitiert nach: Faust. Eine Tragödie. Johann Wolfgang Goethe.
Sämtliche Werke Bd. 5, S.162 Artemis-Gedenkausgabe. Zürich 1949f.)


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