Covid-19-Infektion mit Spätfolgen
Die meisten Covid-19-Erkrankten überstehen die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 ohne weitere Probleme. Doch bei Einigen zeigen sich auch Monate nach der akuten Infektion noch Symptome - oder treten gar erst dann auf: Long Covid oder Post Covid Symptome. Etwa jede oder jeder Zehnte leidet an Spätfolgen, so die Schätzung des Robert Koch-Instituts.
Was ist Post-Covid / Long Covid?
Deutsche Leitlinien
Die erste Leitlinie zu Long Covid und Post Covid finden Sie hier. Seit dem 8. Oktober 2021 ist dort auch die Patientenleitlinie zu finden.
Gesundheitsprobleme, die im Rahmen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-COV-2 auftreten und andauern, werden als Post-Covid oder als Long Covid bezeichnet. Meist werden die beiden Begriffe synonym verwendet, oft auch mit dem Zusatz "Erkrankung" oder "Syndrom". Manchmal wird aber auch genauer unterschieden: Geht man davon aus, dass eine akute Covid-19-Infektion bis zu vier Wochen dauert, dann bezeichnet Long Covid Symptome, die ab vier Wochen nach einer Corona-Erkrankung auftreten oder noch vorhanden sind. Post Covid werden dann anhaltende Beschwerden genannt, die länger als zwölf Wochen nach einer Covid-19-Infektion bestehen. Im vorliegenden Dossier werden beide Begrifflichkeiten synonym benutzt.
WHO-Definition von Post Covid
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Oktober 2021 eine Definition von Post Covid veröffentlicht. Demnach handelt es sich dabei um eine Erkrankung mit mindestens einem Symptom, die in der Regel innerhalb von drei Monaten nach dem Beginn einer bestätigten oder vermuteten Corona-Infektion auftritt. Sie muss mindestens zwei Monate lang anhalten und kann nicht durch eine andere Diagnose erklärt werden. Die Symptome können bereits während der Infektion oder auch erst danach auftauchen, wenn sich der Patient von einer akuten Erkrankung bereits erholt hat. Zu den häufigsten Spätfolgen gehören Müdigkeit, Atemnot und kognitive Störungen. Auch Brustschmerzen, Geruchs- oder Geschmacksverlust, Muskelschwäche und Herzklopfen werden als häufige Symptome genannt. Die Beschwerden können im Laufe der Zeit zu- und abnehmen.
In schweren Fällen können Lunge, Niere, Herz, Gehirn oder Nervenzellen nach einer SARS-CoV-2-Infektion für längere Zeit geschädigt sein. Eine große Anzahl berichtet auch über eine ausgeprägte Erschöpfung (Fatigue, Malaise), die auch als ME/CFS-Syndrom bezeichnet wird, und nach Infektionskrankheiten auftreten kann.
Um mehr über das Post-Covid-Syndrom zu erfahren, führen derzeit auch die Universitäten Würzburg, Kiel und Berlin eine großangelegte Bevölkerungsstudie zu Post Covid durch, die COVIDOM-Studie.