Nie verliehen Bittere Nobelpreise
Auch politische Geschehnisse bestimmten die Vergabe des Nobelpreises: Mal verbot die Regierung die Annahme der Auszeichnung, mal wurden die Preisträger zur Rückgabe gezwungen. Bittere Nobelpreise - in Bildergalerie und Text.
"Ich gehe nicht aus Gründen der Loyalität ins Gefängnis, sondern weil ich als Eingesperrter am unbequemsten bin."
Carl von Ossietzky
Wie recht Carl von Ossietzky mit seinen Worten haben sollte, war ihm beim Antritt seiner 18-monatigen Haft sicher nicht bewusst. Der Publizist kam ins Gefängnis, weil er als verantwortlicher Redakteur einen Artikel herausgegeben hatte, der die geheime Aufrüstung der Reichswehr enthüllte. Obwohl 1932 amnestiert, wurde Ossietzky 1933 von der Gestapo erneut verhaftet und musste im Konzentrationslager Esterwegen schwere Misshandlungen erleiden.
Weltweiter Einsatz führt zur Freilassung
Eine weltweite Kampagne entstand, um Ossietzky für den Friedensnobelpreis zu nominieren. Prominente wie Albert Einstein und Thomas Mann machten sich für ihn stark. 1936 wurde Ossietzky schließlich schwer krank aus der Haft entlassen.
Friedensnobelpreis 1935
Als das Nobelkomitee Ossietzky rückwirkend für 1935 mit dem Friedensnobelpreis auszeichnen wollte, versuchte ihn Göring zur Ablehnung des Preises zu zwingen. Als das nicht gelang, durfte Ossietzky nicht ausreisen. Am Ende des Jahres wurde ihm in seiner Abwesenheit der Friedensnobelpreis verliehen. Erbost ordnete Hermann Göring an, alle nominierten Deutschen sollten künftig den Nobelpreis ablehnen - und das mussten auch noch einige tun.