Wie aus Müll Rohstoffe werden
In unserem Müll stecken wertvolle Schätze - die jedoch gehoben werden müssen. Denn aus Schrott, leeren Flaschen und Altpapier können mit den richtigen Verfahren hochwertige Rohstoffe recycelt werden.
Mehr Potenzial bei Schrott und Altpapier
Noch immer landet nicht einmal die Hälfte unseres Elektroschrotts auf dem Wertstoffhof. Im Jahr 2020 lag die Sammelquote für Smartphones und Co. bei nur 44,1 Prozent. Auch beim Papier gibt's noch Potenzial. Zwar kommt mit Tageszeitungen, Katalogen und Verpackungskartons in vielen Haushalten einiges an Altpapier zusammen. Oftl gelangen dort auch Dinge hinein, die nicht zu recyceln sind.
Im Oktober 2020 ist in Deutschland das Gesetz zur Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie in Kraft getreten. Darin enthalten sind Regeln, die den Trend zum schnellen Wegwerfen bremsen sollen. Neben schärferen Vorgaben für Recycling dürfen Online-Händler beispielsweise Retouren nicht mehr vernichten, um Lagerkosten zu sparen.
Recycling schützt die Umwelt
Wie lange es dauert, bis sich Abfall abbaut, hängt vom Material ab. Während Biomüll in der Regel unproblematisch und schnell kompostierbar ist, kann sich die Zersetzungsdauer beispielsweise von Plastikabfällen je nach Zusammensetzung und Witterung stark unterscheiden.
Obwohl sich Kunststoff im Laufe der Zeit allmählich zersetzt, zerfällt er jedoch nicht komplett. Aufgelöst in immer kleinere Partikel belastet sogenanntes Mikroplastik dauerhaft die Umwelt. Auch deshalb ist es wichtig, dass nicht kompostierbare Abfälle zu einem möglichst großen Anteil recycelt werden und so die Umwelt geschützt wird.
Getrennte Abfallsammlung ist Pflicht
In Deutschland müssen Stadt- und Landkreise dafür sorgen, dass sogenannte Siedlungsabfälle wie sie in Haushalten vorkommen, also unter anderem Bioabfälle, Kunststoffe, Metall, Papier, Glas, Sperrmüll sowie Elektro- und Elektronikgeräte, Batterien und Akkus aus privaten Haushalten getrennt eingesammelt, verwertet und entsorgt werden. Seit 2020 ist in der EU eine Recyclingquote der Siedlungsabfälle von mindestens 50 Prozent vorgeschrieben. Ab 2025 steigt die Quotenvorgabe dann schrittweise an, bis 2035 mindestens 65 Prozent der Siedlungsabfälle in den Mitgliedsstaaten recycelt oder wiederverwendet werden sollen.
Wiederverwertung von Rohstoffen
Verpackungen künftig möglichst umfassend wiederzuverwerten ist wichtiges Ziel der EU-Abfallrahmenrichtlinie. So müssen in der EU bis 2025 mindestens 50 Prozent der Kunststoff- und 75 Prozent der Papierverpackungsabfälle recycelt werden. Im deutschen Verpackungsgesetz sind höhere Quoten als die europäischen Mindestvorgaben festgesetzt. Demnach mussten bereits 2022 mindestens 63 Prozent der Kunststoff- und 90 Prozent der Papierverpackungsabfälle recycelt werden.
Wir erklären, was ihr über das Recycling einzelner Wertstoffe wissen solltet.