Wo Asteroiden und Kometen herkommen Wilde Boten vom Anfang der Welt
Vor Jahrmilliarden wirbelte um unsere noch junge Sonne eine Wolke kosmischen Staubs. Aus ihr entstanden die Erde und alle anderen Planeten - und Millionen von Kometen und Asteroiden, die noch immer durchs All trudeln.
Vor rund 4,5 Milliarden Jahren bildete sich im solaren Urnebel unsere Sonne. Um sie wirbelte eine Wolke kosmischen Staubs, aus dem sich allmählich andere Himmelskörper entwickelten - Planeten, Kometen und Asteroiden: Die Hitze der jungen Sonne schmolz lose Staubflocken zu kleinen Gesteinskügelchen, die durch Gravitationskräfte und Zusammenstöße immer weiter anwuchsen.
Vom Staubkorn zum Planeten
Die größten so entstandenen Himmelskörper sind unsere Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Zwergplanet Pluto - und die Erde selbst. Doch dazwischen gibt es in unserem Sonnensystem Millionen kleinerer Materiebrocken - von der Größe eines Staubkorns bis zu einem Viertel unseres Mondes: Asteroiden und Kometen.
Der Asteroidengürtel - ein Ring aus Steinen
Der Großteil der Asteroiden befindet sich in einem Hauptgürtel um die Sonne - dem Planetoidengürtel oder Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Weit mehr als eine halbe Million Asteroiden wurden hier bislang gezählt. Sie sind zwei- bis dreineinhalb Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde - also 300 bis 500 Millionen Kilometer von uns weg. Etwa 90 Prozent aller bekannten Asteroiden sind dort zu finden.
Trotz der hohen Zahl an Asteroiden, die im Asteroidengürtel um die Sonne kreisen, ist ihre Masse gering: Unser Mond hat etwa die zwanzigfache Masse aller dieser Asteroiden zusammengenommen. Die größten Asteroiden im Asteroidengürtel sind Pallas und Vesta mit je über 500 Kilometern Durchmesser und Ceres, mit knapp 1.000 Kilometern Durchmesser der kleinste der Zwergplaneten.
Jupiter mit seinen hohen Gravitationskräften sorgt seit den Anfangszeiten des Sonnensystems wie ein gewaltiger Staubsauger dafür, dass sich aus diesen Asteroiden keine Planeten bilden können. Etwa 200 von ihnen hat er sogar in seine eigene Umlaufbahn gezogen - die sogenannten Trojaner. Zugleich sorgt Jupiter dafür, dass die Umlaufbahnen der Asteroiden relativ stabil sind und diese Gesteinsbrocken für die Erde keine Gefahr darstellen - wenn sie nicht aus der Bahn gekickt werden.
Asteroid auf Abwegen
Die große Menge an Asteroiden im Hauptgürtel führt dazu, dass immer wieder Asteroiden zusammenstoßen und dabei in Bruchstücke - Meteoroide - zerschlagen werden oder aus der Bahn kommen. Auf diese Weise geraten immer wieder Asteroiden oder Meteoroiden in die Bahn von Planeten, auch der der Erde oder unseres Mondes.
Am Rande unseres Sonnensystems
Noch weiter draußen, jenseits des Neptuns, gibt es einen zweiten Ring von kleineren, vereisten Himmelskörpern: den Kuiper-Gürtel. Objekte dort werden auch als Transneptune bezeichnet.
Und am Rande unseres Sonnensystems, etwa ein Lichtjahr von der Sonne entfernt, bildet das Restmaterial des solaren Urnebels die sogenannte Oortsche Wolke: Hier haben viele Kometen ihren Ursprung.
Sendungen über Asteroiden:
- "Kurz erklärt - Asteroiden": radioWelt, 30.06.2023, 6:05 Uhr
- "Asteroiden - die unterschätzte Gefahr": Planet Wissen, ARD alpha, 11.02.2023, 13.00 Uhr
- "Asteroiden - Bomben aus dem All?": alpha centauri, ARD alpha, 17.11.2022, 02:25 Uhr
- "Asteroiden - Boten des Urknalls": IQ - Wissenschaft und Forschung, Bayern 2, 20.10.2022, 18:05 Uhr