Pluto







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New Horizons Jenseits von Pluto

Die erste Sonde, die Pluto wirklich nahe kam, war New Horizons: 2015 flog sie mit nur 12.500 Kilometern Abstand an dem fernen Zwergplaneten vorbei und nahm ihn unter die Lupe. Was wir seitdem gelernt haben, ist erstaunlich.

Stand: 01.05.2022 |Bildnachweis

Raumsonde New Horizons (künstlerische Darstellung) | Bild: NASA

Fast ein Jahrzehnt war New Horizons nach dem Start am 19. Januar 2006 unterwegs, um ihr fernes Ziel am Rande des Sonnensystems zu erreichen: Pluto. Es war nur eine kurze Stippvisite, als die Sonde dann am 14. Juli 2015 mit hoher Geschwindigkeit an Pluto vorbeirauschte.

Die Sonde war nur 12.500 Kilometer von der Oberfläche entfernt und sammelte eifrig Messergebnisse und machte viele Aufnahmen von dem Zwergplaneten und seinen Monden. Es dauerte 15 Monate, bis die Raumsonde am 25. Oktober 2016 alle Daten über eine Distanz von mehr als fünf Milliarden Kilometer zur Erde gesendet hatte.

Fünf Jahre später haben die Forscherinnen und Forscher zahlreiche dieser Daten ausgewertet und unser Bild von Pluto revolutioniert.

Pluto in HD - Animation der schönsten Aufnahmen

Das Video zeigt die schärfsten Bilder, die New Horizons am 14. Juli 2015 von Pluto gemacht hat.

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New Horizons’ Best View of Pluto’s Craters, Mountains and Icy Plains | Bild: NASA Video (via YouTube)

New Horizons’ Best View of Pluto’s Craters, Mountains and Icy Plains

Pluto und einer seiner Monde, Charon.

Dieses Foto hat viele Menschen fasziniert, das "Herz", das beim Vorbeiflug von New Horizons gesichtet wurde. Für die Wissenschaft ist das Herz mehr als nur eine schöne Fotografie, es ist nämlich ein riesiger Gletscher, hauptsächlich aus gefrorenem Stickstoff. Die linke Seite des Herzens heißt Sputnik Planitia und ist völlig kraterlos. Sie hat so viel Masse, dass sie die Drehachse des Pluto verändert hat und den Zwergplaneten zu seinem Mond Charon ausgerichtet hat.

Sputnik Planitia ist eine Kältefalle, das Stickstoffeis hat sich dort angesammelt und ist vier Kilometer dick. Das führt zu einem Ungleichgewicht auf der Oberfläche des Pluto. Dazu kommen die Gezeitenkräfte von Charon, der Pluto umkreist und das hat dazu geführt, dass die Achse des Zwergplanets gekippt ist.

"Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es auf der Oberfläche von Pluto so viele gigantische Risse gibt, die sich über den ganzen Zwergplaneten ziehen."

James Tuttle Keane, Planetenwissenschaftler, Jet Propulsion Laboratory (JPL), Kalifornien


Sputnik Planitias Position war ursprünglich weiter nordwestlich. Sollte sich weiterhin Eis ansammeln, wird das die Ausrichtung des Pluto weiter beeinflussen.







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