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Der Bericht von Bijan Moini ist am 22.07.2015 in Spiegel online erschienen. Der Text trägt den Titel "Ungerechte Abiturnoten: Meine Zwei ist besser als deine - relativ gesehen" und hat einen Änderungsvorschlag zum Thema, nämlich "Rang statt Note" zu berücksichtigen. Anlass ist die Klage über ungleiche Chancen bei der Studienwahl. Adressiert ist der Text an Betroffene und an Bildungsfragen Interessierte. Der Autor verfolgt die Intention, die Betroffenen zu informieren und für diese Veränderung zu werben.
Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland kein bundesweites Zentralabitur eingeführt wird, bezeichnet der Autor diese Möglichkeit der Studienplatzvergabe als gerechter als die herrschende Praxis. Die Abidurchschnittsnote soll ersetzt werden durch eine relative Größe: die Rangzahl. Was damit gemeint ist, erklärt der Autor folgendermaßen: "Die Platzierung des Abiturienten in seinem Bundesland geteilt durch die Gesamtzahl aller Abiturienten seines Bundeslandes mal 1000". Das "Ergebnis wäre auf eine ganze Zahl (zwischen 0 und 1000) zu runden".
Der Autor bringt den Vorteil dieses Wegs auf den Punkt: "Der Rang wäre über die Landesgrenzen und Jahrgänge hinweg vergleichbar". Das heißt: In einem ersten Schritt würden die Abiturienten gerade nicht über Ländergrenzen hinweg verglichen, sondern zunächst nur im eigenen Bundesland, also mit jenen, "deren Noten unter vergleichbaren Bedingungen entstanden" sind.
Um zu begründen, worin der Vorzug besteht, erklärt der Autor, dass es für die Studienplatzvergabe keine Rolle mehr spiele, ob sehr gute Abidurchschnittsnoten in einem Bundesland oder Jahrgang leichter zu erreichen seien als in einem anderen. Um das anschaulich zu machen, beleuchtet er zwei Fälle und führt ein Beispiel an: "Tom erhält in seinem Bundesland die Abiturnote 1,9, Nadja in ihrem Bundesland die Note 2,3. Tom hat in seinem Bundesland Platz 5.802 von 15.328 erreicht, Nadja Platz 12.374 von 34.320. Tom ist also unter den besten 37,9 Prozent seines Jahrgangs und hätte einen Rang von 379, Nadja ist unter den besten 36,1 Prozent mit einem Rang von 361. Obwohl sie die schlechtere Durchschnittsnote erzielte, hat Nadja relativ gesehen besser abgeschnitten als Tom."
Daraus zieht der Autor die Schlussfolgerung, dass die Einführung dieses Verfahrens mehr Gerechtigkeit brächte als der jetzt übliche Vergleich der Durchschnittsnoten. Er begründet diese Schlussfolgerung damit, dass Nadja während der Qualifikationsphase "in dem ihr gesetzten Rahmen" ebenso viel wie Tom geleistet habe, da sie "die annähernd gleiche Anzahl an Mitschülern hinter sich gelassen hat". Dadurch macht der Autor noch einmal deutlich, was unter "Rang" zu verstehen ist: Verglichen werden nicht mehr Durchschnittsnoten, sondern Relationen.
Bijan Moinis Kernaussage besteht darin, dass die Berücksichtigung des Rangs statt der Durchschnittsnote mehr Gerechtigkeit bei der Studienzulassung bringt. Durch den Einsatz von Zoom und Weitwinkel wird sein Anliegen, die Abiturergebnisse der einzelnen Bundesländer vergleichbar zu machen, konkret und anschaulich.
Da ich in Niedersachsen zur Schule gehe, wo die Abidurchschnittsnoten deutlich schlechter sind als z. B. in Thüringen, würde ich wohl davon profitieren. Dieser Vorschlag sollte unbedingt in weiten Kreisen bekannt werden.