Zusatzwissen Mischformen: Unterrichts- und Seminarprotokoll
Das Unterrichts- oder Seminarprotokoll ist eine Mischung aus Ergebnis- und Verlaufsprotokoll.
Wer ein Unterrichts- oder Seminarprotokoll schreiben will, sollte über die Bestandteile des Protokolls und die allgemeinen Regeln zum Verfassen eines Protokolls Bescheid wissen.
Grundlage für das Protokoll ist die detaillierte Mitschrift während der Veranstaltung. Im Protokolltext kommt es darauf an, die Struktur der Stunde übersichtlich und sachlich richtig darzustellen.
- Was sind die wichtigen Inhalte, mit welchen Sachfragen oder Standpunkten beschäftigt sich die Klasse, welche Ergebnisse werden erzielt?
- Welche Arbeitsmethoden werden angewandt?
Die folgende Liste kann den Blick für die Vielfalt der Arbeitsmethoden schärfen:
- Einstieg, Einführung
- Problemstellung, Frage, Thema der Stunde
- Lektüre eines Textes
- Kurzreferat, Referat, Lehrervortrag: Thema und wesentliche Inhalte
- Versuch, Versuchsbeschreibung
- Bearbeitung eines Arbeitsblatts, Arbeitsauftrag (z. B. für Gruppenarbeit bzw. Partnerarbeit)
- Präsentation, Auswertung der Gruppenarbeit bzw. Partnerarbeit
- Unterrichtsgespräch: erarbeitete Sachverhalte
- Diskussion: Argumente, Kontroversen
- Festhalten von Teilergebnissen
- Übungsphase
- Wiederholung
- Zusammenfassung
Arbeitsmaterial, das zu umfangreich für den Protokolltext ist, kommt in die Anlage. Im Text wird auf die Anlage hingewiesen (z. B. Arbeitsblatt lt. Anlage 4).
- Tafelbild
- Text mit Angabe der Textquelle
- Thesenpapier, Handout
- Arbeitsblatt, Aufgabe mit Lösung
- Bilder, Karten, Tabellen, Grafiken
- Literaturhinweise
Es dient der Klasse bzw. dem Seminar zur Information über die Unterrichtsstunde. Es ist damit Gedächtnisstütze, es ist aber auch die Grundlage für die weitere Arbeit. Wir formulieren das Protokoll also so, dass auch diejenigen die Zusammenhänge verstehen, die in der Stunde gefehlt haben.
Das Protokoll ist die Dokumentation, wie die Stunde abgelaufen ist. Es muss zuverlässig Auskunft über Thema, Inhalte, Arbeitsschritte und Ergebnisse der Veranstaltung geben. Darüber hinaus wird aber auch dargestellt, mit welchen Methoden gearbeitet wurde. In der Regel ist deshalb das Unterrichts- bzw. Seminarprotokoll eine Mischung aus Ergebnis- und Verlaufsprotokoll.
Darüber hinaus erfüllt das Protokoll häufig die Aufgabe als Beweismittel. Es dient den Lernenden zur Vorbereitung auf eine Prüfung und hat für sie, aber auch für den/die Prüfer/-in, eine hohe Aussagekraft und Verbindlichkeit.
Das Protokoll kann zudem ein Mittel der Kontrolle sein. Das Verfassen eines Protokolls dient dem/der Lehrer/-in bzw. Seminarleiter/-in als Leistungsnachweis und kann benotet werden. Es zeigt aber auch, ob der Unterricht bzw. das Seminar den Regularien entspricht.