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Vulkane in Deutschland So aktiv sind die Vulkane in der Eifel und in Bayern

Wer an Vulkane in der Nähe denkt, dem fällt vielleicht der Vesuv oder der Stromboli ein. Aber in Deutschland? Auch hier gab es einmal zahlreiche aktive Feuerspucker. In der Eifel und in Bayern gibt es noch vulkanische Aktivität. Es rumort unter der Erde.

Stand: 31.10.2022

In Deutschland gibt es keine Feuer spuckenden Vulkane mehr - aber viele Berge, Hügel, Seen und Steinbrüche, die von einer vergangenen vulkanischen Aktivität zeugen: Vulkangebiete gibt es in der Hessischen Senke rund um Kassel, am Vogelsberg in Hessen, in der Rhön, im Siebengebirge, im Westerwald, in der Eifel, im Erzgebirge, am Kaiserstuhl bei Freiburg im Breisgau, im Hegau in Baden-Württemberg, auf der Schwäbischen Alb - und im Nordosten Bayerns: in den Mittelgebirgen Frankenwald und Fichtelgebirge sowie in der nördlichen Oberpfalz.

Vulkanische Aktivität in der Eifel und in Bayern

Doch nur, weil in Deutschland gerade kein Vulkan spuckt, heißt das nicht, dass die Vulkane bei uns für immer Ruhe geben. Die deutschen Vulkangebiete in der Eifel und in Bayern geben durchaus Lebenszeichen von sich. Es rumort unter der Erde.

Vulkane in Deutschland: Schlafende Riesen

Vulkane durchlöchern Eifel wie "Schweizer Käse"

Der Ausbruch des Laacher-See-Vulkans, vor rund 13.000 Jahren in der Eifel, ist einer der größten, der sich in Mitteleuropa ereignet hat.

"Die Eifel ist das größte Vulkangebiet Mitteleuropas. Sie ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse", sagt Dr. Andreas Schüller, Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Vulkaneifel. Insgesamt zeugen rund 450 Vulkane von Ausbrüchen, die das Mittelgebirge über mehr als 40 Millionen Jahre lang immer wieder erschüttert haben. In der Osteifel kam es während der letzten 450.000 Jahre durchschnittlich alle 5.000 bis 10.000 Jahre zu einem Vulkanausbruch, schreibt das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz. In der Osteifel ereignete sich der letzte Vulkanausbruch, ein sehr heftiger, vor rund 13.000 Jahren: Sechs Kubikkilometer Material sind ausgeworfen worden, Ascheablagerungen konnten bis nach Südschweden und Norditalien nachgewiesen werden. Im Vulkankrater, der Caldera, bildete sich im Anschluss der Laacher See. Nach dem letzten Ausbruch in der Westeifel, vor etwa 11.000 Jahren, bildete sich das Ulmener Maar.

Bodenbewegungen in der Vulkaneifel

Es gibt Hinweise darauf, dass der Vulkanismus in der Eifel nicht erloschen ist. Dass sich die Erdkruste durch geologische Prozesse hebt und senkt ist ein normales Phänomen. Doch ein Großteil des Rheinischen Schiefergebirges mitsamt der Eifel hebt sich um rund einen Millimeter pro Jahr - mehr als es sollte. 

Das haben Wissenschaftler der University of Nevada in Reno herausgefunden. In einer Studie aus dem Jahr 2020 werteten sie Messdaten von Tausenden von GPS-Antennen in Westeuropa über 20 Jahre aus und stießen so auf Beweise für einen noch aktiven Vulkanismus in der Eifelregion. Die Ergebnisse zeigten: Es gibt eine langsam wachsende, kreisförmige Schwellung des Untergrundes und eine horizontale Dehnung auf einer großen Fläche vom Süden der Niederlande, über die Eifel, bis nach Luxemburg.

Studie zeigt: In der Eifel macht sich der Laacher-See-Vulkan bemerkbar

Wissenschaftler, darunter Mitarbeiter der Landeserdbebendienste Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) in Potsdam und des Karlsruher Instituts für Technologie, haben den Laacher See seit mehr als 20 Jahren im Blick. Schon im östlichen Uferbereich aufsteigende Gasblasen erinnern daran, dass es hier einen Vulkan gibt. Zusätzlich haben die Forscher seit 2013 mehrere Serien von sogenannten niederfrequenten Tiefenbeben in 10 bis 45 Kilometern Tiefe unter dem Laacher-See festgestellt. Die Wissenschaftler interpretieren sie in der unteren Erdkruste und dem oberen Erdmantel als Ansammlung, beziehungsweise Bewegung magmatischer Fluide.

"Der Eifel-Vulkanismus ist nicht erloschen, er ist langzeitschlafend."

Dr. Martin Hensch, Geophysiker beim Landeserdbebendienst Baden-Württemberg, Erstautor der Studie vom 7. Januar 2019

Keine Angst vor Vulkanausbruch in der Eifel

Das austretende Kohlendioxid, das aufsteigende Magma und die Erdbebenserien würden jedoch nicht bedeuten, dass ein Vulkanausbruch aktuell bevorstehe, betont Prof. Dr. Torsten Dahm vom Deutschen GeoForschungsZentrum, Ko-Autor der Studie von Januar 2019. "Der Aufstieg von Magma in die flache Erdkruste geht in aller Regel mit hochfrequenten Erdbebenschwärmen einher. Eine solche Aktivität war in der Osteifel bis jetzt nicht zu beobachten", berichtet Prof. Dr. Joachim Ritter vom Karlsruher Institut für Technologie 2019.

Niedrigfrequente Erdbeben in der Eifel

Die bislang in der Eifel, unter dem Laacher See, festgestellten Erdbeben sind sogenannte niederfrequente Tiefenbeben (Deep-Low-Frequency-Erdbeben = DLF-Erdbeben). Sie werden in großer Tiefe, zwischen zehn und über vierzig Kilometern tief, erzeugt und zeichnen sich durch ungewöhnlich niedrige Schwingfrequenzen aus. Ihre Stärke liegt unterhalb der Grenze der menschlichen Wahrnehmung und deutlich niedriger als bei "normalen" tektonischen Erdbeben - dafür dauern die Schwingungen oft länger an. "DLF-Erdbeben gelten weltweit als Hinweis auf die Bewegung magmatischer Fluide in großer Tiefe. Unter aktiven Vulkanen, beispielsweise auf Island, in Japan oder Kamtschatka, lassen sich solche Erdbeben regelmäßig beobachten", erläutert Torsten Dahm vom Deutschen GeoForschungsZentrum.

Erdbeben verraten Bewegungen magmatischer Fluide unter dem Laacher See in der Eifel

Hier findet ihr die Original-Studie (veröffentlicht am 7. Januar 2019) zum aufsteigenden Magma in der Eifel auf Englisch sowie weiterführende Informationen:

Befüllen einer Magmakammer kann Zehntausende von Jahren dauern

Unklar ist, seit wann es unter dem Laacher See bebt. Das Messnetz sei erst in den vergangenen zehn Jahren deutlich ausgebaut worden, erklären die Wissenschaftler. Beim letzten Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor etwa 13.000 Jahren habe die Befüllung der oberen Magmakammern jedenfalls rund 30.000 Jahre gedauert. Das bedeute, dass magmatische Prozesse während sehr langer Zeiträume ablaufen können, bevor es zu einer Eruption kommt, betonen die Forscher. Für die Experten gibt es derzeit keinen Anlass zur Beunruhigung, obwohl nicht ausgeschlossen werden kann, dass es in der Osteifel in ferner Zukunft wieder zu Ausbrüchen kommen könnte.

"Leider können wir nie genau vorhersagen, wann es zu einem Ausbruch kommt. Aber die Zeiträume, in denen wir als Vulkanologen und Geophysiker denken, sind relativ lang. 10.000 Jahre sind für uns kurze Zeiten."

Torsten Dahm vom Deutschen GeoForschungsZentrum, am 13.02.2019 in der radioWelt, Bayern 2.

Vulkane in Deutschland besser beobachten

Doch die Forscher sind sich einig, dass es notwendig ist, die Vulkane und die unter ihnen liegenden Magmenanreicherungen bei uns genau zu beobachten, um festzustellen wie aktiv sie sind. Deshalb wollen Wissenschaftler unter der Federführung des Deutschen GeoForschungsZentrums in Potsdam mit einer neuen Messkampagne herausfinden, wie der Untergrund unter der Eifel beschaffen ist und welche vulkanische Dynamik dort herrscht.

Das Projekt "Large-N" begann im Herbst 2022 und wird etwa ein Jahr lang andauern. Eine Reihe von Universitäten, internationalen Institutionen sowie Landesämtern und -erdbebendiensten sind daran beteiligt. Für die Messungen lauschen rund 350 Geofone in die Tiefen der Vulkaneifel. Die Geofone sollen seismische Wellen und unterirdische Erschütterungen im Untergrund aufzeichnen. Die Menschen in der Eifel müssen allerdings aktuell keine Angst vor einem drohenden Vulkanausbruch haben:

"Unsere Forschung dient in erster Linie dem besseren Verständnis der vulkanischen Systeme tief unter der Erdoberfläche der Eifel. Wenn wir ein besseres Verständnis von den Vorgängen und Gegebenheiten im Untergrund haben, können wir die Daten mit denen von aktiven Vulkangebieten vergleichen. Dann können wir auch besser beurteilen, was das Rumoren im Untergrund bedeutet - wie tief der Vulkan schläft, wenn man so will."

Projektleiter Prof. Dr. Torsten Dahm vom Deutschen GeoForschungsZentrum

Vulkanische Aktivität auch in Bayern

Vulkane in Deutschland: Vulkane in der Oberpfalz

Die Wissenschaftler des Deutschen GeoForschungsZentrums haben auch das Dreiländereck zwischen Bayern, Tschechien und Sachsen schon länger im Blick: Immer wieder ereignen sich hier sogenannte Schwarmbeben: Das bedeutet, dass sich die seismische Energie in vielen hunderten bis tausenden sehr schwachen Erdbeben entlädt. Gase und Flüssigkeiten, die sich in der Tiefe aus der Magma entlöst haben, bahnen sich ihren Weg nach oben.

Vulkanismus in Ostbayern

Die meisten Vulkane in Ostbayern waren vor mehr als 20 Millionen Jahren aktiv, als sich die Alpen auffalteten: In einem von Nordosten nach Südwesten verlaufenden Streifen - von der tschechisch-polnischen Grenze im Nordosten über Nordböhmen und das Egerland bis zum Oberpfälzer Wald und das Fichtelgebirge - haben sich der Erdmantel und die darüberliegende Erdkruste aufgewölbt. Durch die Dehnung sind tiefe Brüche entstanden, in denen Magma aufsteigen konnte. So hat sich entlang des sogenannten Egerrifts eine Kette aus Vulkanen gebildet.

Magma sorgt entlang der sächsisch-böhmisch-bayerischen Grenze für Furore

25 Jahre lang haben Wissenschaftler des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle und des GeoForschungsZentrums Messungen an der sächsisch-böhmisch-bayerischen Grenze durchgeführt. Sie entdeckten zum einen vermehrt aufsteigende Gase: neben Kohlendioxid ein ungewöhnlich hoher Anteil an Helium aus dem Erdmantel. Normalerweise kommen diese Anteile in der Erdkruste nur in Spuren vor, hier trat es so geballt auf, wie sonst nur in vulkanisch aktiven Regionen, etwa wie am Ätna.

Mit einer sogenannten Heliumisotopenmessungen wurde nachgewiesen, dass das CO2-dominierte Gas aus Magmenanreicherungen in 30 bis 65 km Tiefe und nicht aus der Erdkruste stammt. Im Jahr 2000 und 2006 wurden sogenannte verdeckte Magmenaufstiege entdeckt. Diese Magmenaufstiege bleiben in der Erdkruste stecken. Da sie die Erdoberfläche nicht erreichen, kommt es nicht zu Vulkanismus. Und auch die Schwarmbeben, die im Vogtland, in Nordwest-Böhmen, im Fichtelgebirge und in der Oberpfalz auftreten, sind verdächtig. Die Wissenschaftler vermuten, dass unterhalb des Eger-Beckens eine große Magmakammer in etwa 30 km Tiefe schlummert und darunter, in rund 65 km Tiefe eine weitere, die alle drei Gebiete in 30 km Tiefe speist. Durch Spalten könnte entgasendes Magma aufsteigen und die vielen Minibeben auslösen.

"Die Kernfrage, die uns alle interessiert, ist jetzt, ob ein einzelner Erdbebenschwarm rein durch Gase ausgelöst wird - oder ob es auch sein kann, dass Magmen bis in die mittlere Kruste vordringen, also bis in etwa zehn Kilometer, und das die Ursache ist für Erdbebenschwärme."

Torsten Dahm, Sektionsleiter Erdbeben- und Vulkanphysik, Deutsches GeoForschungsZentrum

Vulkanische Aktivität in Bayern kein Anlass zur Sorge

Grund zur Sorge bestehe nicht, aber es gibt einen erhöhten Untersuchungsbedarf: "Wir wissen noch nicht, wie die Magmen zusammengesetzt sind und wie weit die Schmelzen in die Erdkruste aufsteigen. Nur die Signale aus den Quellgasen geben uns Hinweise, dass sich etwas in den verborgenen Tiefen tut. Dazu ist noch viel Monitoring von Erdbebenschwärmen und umfassende geologische Arbeit erforderlich. Bis die Vulkane wieder ausbrechen, können noch Hunderttausende von Jahren vergehen, aber vielleicht auch nicht“, meint Dr. Horst Kämpf vom Deutschen GeoForschungsZentrum.

Junge Vulkane in Bayern

Lange dachte man, dass Bayerns Vulkane vor rund 14 Millionen Jahren erloschen sind - bis zum Jahr 2015. Weil in Tschechien der junge Vulkan Železná Hůrka, zu Deutsch "Eisenbühl", mit einem Alter von etwa 300.000 Jahren gefunden wurde und 2007 das Mýtina-Maar, ebenfalls auf Tschechischer Seite, mit einem 500 Meter durchmessenden vulkanischen Sprengtrichter, erforschten Geowissenschaftler auch das benachbarte bayerische Grenzgebiet rund um Neualbenreuth in der Oberpfalz.

2015 wurde das Neualbenreuther Maar entdeckt.

Und tatsächlich, hier fanden Wissenschaftler 2015 durch Bohrungen ebenfalls einen jungen Vulkan: das Neualbenreuther Maar. Es ist vermutlich erst gegen Ende der vorletzten Eiszeit entstanden und ist rund 280.000 bis 300.000 Jahre alt. Bei seiner Explosion hat sich ein Trichter in der Erde geformt, der sich anschließend mit Wasser gefüllt hat. Über die Jahrtausende hinweg haben sich in diesem Maar mehr als 90 Meter Sediment abgelagert.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen am Neualbenreuther Maar halten immer noch an. Zurzeit wird eine weitere Bohrung durch das GeoForschungsZentrum im Sommer 2023 geplant. Die Forscher erwarten Ergebnisse zur Vulkanologie: Die Sedimente aus den Bohrkernen sollen Rückschlüsse auf vergangene magmatische Aktivität in der Region geben. Aber das Neualbenreuther Maar soll auch Ergebnisse zu Kalt- und Warmzeiten des Quartärs und der Klimageschichte liefern. Denn in einem Krater oder Maar setzten sich im Lauf der Jahrtausende Sedimente ab, die Pollen, Samenkörner oder kleine Tierknochen enthalten, die auf Klimaveränderungen untersucht werden können.

Was ist ein Maar?

Ein Maar ist eine schüssel- oder trichterförmige Mulde vulkanischen Ursprungs. Die Entstehung eines Maarkraters wird durch eine unterirdische, aber oberflächennahe Explosion verursacht. Die heute gängige Theorie besagt, dass sie durch die plötzliche Volumenausdehung von Gasen entsteht. Zum Beispiel kann aufsteigendes heißes Magma in Kontakt mit Grundwasser kommen. Durch das plötzliche Aufheizen des Wassers entsteht Wasserdampf, der mehr Volumen beansprucht und eine Serie von Explosionen auslösen kann. Die dadurch entstehenden Explosionstrichter sind die Maare. Wenn die magmatische Aktivität anhält, kann ein solcher Krater durch vulkanische Asche und Sedimente aufgefüllt werden. Gibt es keine weitere vulkanische Aktivität mehr, bildet sich ein Maarsee, der über mehr als hundertausend Jahre mit Wasser aufgefüllt bleiben kann und in dem sich jährlich eine Sedimentschicht ablagert. Diese Schichten kann man wissenschaftlich wie einen Kalender lesen und darüber wesentliche Einsichten über das Klima und dessen Veränderung während längst vergangener Zeiten erlangen.

Suche nach weiteren Vulkanen in Bayern

Die Suche nach jungen Vulkanen in Bayern ging weiter. 2019 hat das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) bei Messungen in Bärnau im Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz ein junges Vulkanmaar entdeckt. Im Herbst 2021 wurde durch eine wissenschaftliche Bohrung bei Libá ein weiteres Maar nur wenige Meter von der deutsch-tschechischen Grenze bestätigt. Und im September 2022 begannen weitere Bohrungen in Rohrloh, in der Nähe von Selb, im Landkreis Wunsiedel in Oberfranken, durch das Landesamt. Denn das Gebiet, in dem Vulkane erst in jüngerer Vergangenheit aktiv waren, ist wohl größer als vermutet. Auf die Bohrstelle in Rohrloh ist das LfU dank moderner Möglichkeiten zur Untersuchung der Landschaft gestoßen: Aus Satellitenaufnahmen ließ sich der Baumbewuchs wegrechnen, so wurden die Forscher durch Bodenunebenheiten auf einen möglichen weiteren jungen Vulkan aufmerksam. Besonders unter "kreisrunden Dellen" können sich ein Krater oder ein Maar verbergen. Diese Voraussetzungen lagen nach Angaben des Landesamts vor und es wurde gebohrt.

Auch hier erhoffen sich die Geowissenschaftler durch die Analyse der Bohrkerne, die erst in zwei bis drei Jahren erwartet werden, weitere Erkenntnisse im Bereich von paläologischen Klimaveränderungen. Und vulkanische Aktivitäten sind auch ein wichtiges Ausschlusskriterium der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bei der Suche nach einem Standort für ein Atom-Endlager.

Nützlicher Vulkanismus

Von den Vulkanausbrüchen vergangener Zeiten lebt heute noch ein ganzer Tourismuszweig: Nicht nur die Heilbäder im böhmischen Karlsbad, Marienbad und Franzensbad sowie im sächsischen Bad Elster und Bad Brambach profitieren von sprudelnden Kohlendioxid-Mineralquellen. Auch das Sibyllenbad in Neualbenreuth im Landkreis Tirschenreuth nutzt diesen wohltuenden Nebeneffekt vulkanischer Aktivität.

Basaltblockhalde am Rauhen Kulm

Wie in der Eifel wird Mineralwasser in der Oberpfalz zum Beispiel in Kondrau bei Waldsassen in Flaschen abgefüllt und verkauft. In Steinbrüchen der Eifel und in der Oberpfalz wird bzw. wurde Basalt abgebaut und damit nichts anderes als erstarrtes Magma. Pflanzen und Tiere profitieren von besonderen Lebensräumen, etwa von den wärmenden und schützenden Basaltblockhalden am Rauhen Kulm.

Ausgeprägte Kegelberge und flache Kuppen in der Oberpfalz

Dutzende Vulkane gibt es in der Oberpfalz, die sich ganz unterschiedlich zeigen: Mal als flache Hügel wie der Teichelberg bei Mitterteich, mal als deutlich ausgeprägte Kegelberge wie der Parkstein bei Weiden. Beeindruckend sind zum Beispiel auch der Rauhe Kulm und sein Bruder, der Kleine Kulm, der Waldecker Schlossberg, der Armesberg sowie der Eisenbühl bei Neualbenreuth.

Wandern auf Vulkanen in der Oberpfalz

Der Rauhe Kulm in der Oberpfalz - schönstes Naturwunder Deutschlands 2013

Die Vulkanlandschaften in der Oberpfalz sind beliebte Ausflugsziele: Allein um Kemnath laden der Waldecker Schlossberg, der Parkstein und der Rauhe Kulm zum Wandern und Entdecken ein. Der 682 Meter hohe Rauhe Kulm wurde sogar das schönste Naturwunder Deutschlands des Jahres 2013: Er setzte sich in einer Online-Abstimmung der Heinz Sielmann Stiftung gegen zwanzig andere Naturschönheiten durch. Der Rauhe Kulm, der in der Nähe von Kemnath in der Oberpfalz liegt, zeichnet sich durch seine geologisch besondere Basaltkuppe aus. Schon 500 Jahre vor Christus siedelten hier Menschen. Eine Burg auf seinem Gipfel wurde im 16. Jahrhundert zerstört. Heute befindet sich ganz oben ein mehr als 25 Meter hoher Aussichtsturm, von dem aus man die gesamte Region überblickt.

Sendungen zu Vulkanen


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