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Totale Mondfinsternis am 27. Juli 2018 Rückblick auf die perfekte MoFi

Wir haben nicht zuviel versprochen: Es war die perfekte MoFi! Ein wunderschöner Blutmond stand im Juli 2018 über dem rot leuchtenden Mars am Sternenhimmel. Sie haben es fotografiert und wir zeigen hier Ihre Bilder.

Von: Heike Westram

Stand: 28.07.2018 | Archiv

Am Abend des 27. Juli 2018 sorgte die Natur selbst für die romantischste Beleuchtung, die man sich vorstellen kann: Der Sommer-Vollmond färbte sich glutrot, bei der längsten totalen Mondfinsternis dieses Jahrhunderts - von halb zehn bis Viertel nach elf Uhr abends.

Der Mond erschien meist erst kurz nach Beginn der Totalität der Mondfinsternis überhaupt über den Dunstschichten am Firmament: Zehn Minuten vor neun Uhr ging der Vollmond im Südosten auf, da war die Sonne noch gar nicht untergegangen (Zeiten für München). An den meisten Orten wegen dicker Dunstschichten nicht zu sehen: Etwa die halbe Mondscheibe war bereits in den Schatten der Erde getaucht.

Längste Totalität - eindreiviertel Stunden Glutmond

Um halb zehn Uhr war die Mondscheibe komplett vom Kernschatten der Erde bedeckt und vollständig verfinstert. Ab da war - wo der Dunst es zuließ - eine totale Mondfinsternis mit dem typisch glutroten Mond zu sehen. Der Blutmond war zu dem Zeitpunkt allerdings erst eine gute Handbreit über den Horizont geklettert.

Ablauf der totalen Mondfinsternis am 27.07.2018

Besonders groß war der Blumond nicht, denn der Vollmond am 27. Juli 2018 war der kleinste des ganzen Jahres, weil der Mond auf seiner elliptischen Bahn um die Erde gerade den größten Abstand zu uns hatte. Aber aus diesem Grund dauerte diese Mondfinsternis auch länger, die Totalität endete erst um Viertel nach elf Uhr. Mit eindreiviertel Stunden war das die längste totale Mondfinsternis des ganzen Jahrhunderts!

MoFi und Mars - Opposition zu zweit

Rings um die MoFi

Während der Totalitätsphase der MoFi traten rings um den Mond in der zunehmenden Dämmerung die Sterne deutlich hervor, die vom Mondlicht sonst überstrahlt würden. Rings um den verfinsterten Vollmond tauchten die Sternbilder Steinbock und Wassermann auf, über dem Mond stand das auffälligere Sternbild Adler. Kurze Zeit nach Beginn der Totalität tauchte genau unter der Mondfinsternis ein besonders helles Licht auf: unser Nachbarplanet Mars. Er ist viel heller als alle Sterne ringsum und war daher schon in der Dämmerung zu sehen. Denn Mars stand am 27. Juli genau in Opposition, der Sonne gegenüber - wie der Vollmond drei Fingerbreit über dem Planeten. Drei Handbreit weiter rechts war ein weiterer heller Planet zu sehen: Saturn schimmerte dort auf dem Band der Milchstraße.

Von Afrika bis Indien sichtbar

Hier können Sie die MoFi am 27.07.2018 sehen

Vom Süden und Osten Afrikas über die Türkei und die arabische Halbinsel bis nach Indien konnte der komplette Ablauf der MoFi bestaunt werden, während wir den Eintritt in den Halbschatten und Kernschatten der Erde nicht sahen. Wir konnten aber im Anschluss an die Totalität den Austritt aus Kern- und Halbschatten ansehen. Von Viertel nach elf bis kurz vor halb ein Uhr nachts schob sich die Mondscheibe langsam wieder aus dem Kernschatten der Erde hinaus, war dann nur noch vom Halbschatten grau überschleiert und strahlte ab halb zwei Uhr nachts wieder als ungetrübte Vollmondscheibe am Himmel.

So schön war die totale MoFi 2015

Die nächste Mondfinsternis für uns

MoFi-Termine für Bayern

  • 21.01.19: totale Mondfinsternis
  • 16.07.19: partielle Mondfinsternis
  • 10.01.20: Halbschatten-Mondfinsternis

Schon in einem halben Jahr gibt es wieder eine totale Mondfinsternis, am 21. Januar 2019. Allerdings findet sie am frühen Morgen statt und wir werden ihr Ende verpassen, weil der Mond bei uns dann bereits untergeht. Doch die gut eine Stunde dauernde Totalitätsphase werden wir sehen können. Allerdings nicht an einem lauen Sommerabend, sondern einem eisigen Wintermorgen.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.

  • alpha-Thema Mondfinsternis. 27.07.2018, 20:15 Uhr, ARD-alpha
  • Die perfekte Mondfinsternis. IQ - Wissenschaft und Forschung, 23.07.2018, 18:05 Uhr, Bayern 2
  • Mondfinsternis 2018 – Was sieht man und wo am besten? radioWelt, 27.07.2018, 06:05 Uhr, Bayern 2
  • Die Mondfinsternis – Von der Apokalypse bis zu Werwölfen. radioWelt, 27.07.2018, 17:05 Uhr, Bayern 2
  • Mondfinsternis 2018. IQ - Wissenschaft und Forschung, 27.07.2018, 18:05 Uhr, Bayern 2
  • Faszination Wissen: Im Bann des Monde - Wie es zu einer Mondfinsternis kommt. 28.09.2015, 22:00 Uhr, BR Fernsehen
  • partielle Mondfinsternis: So entsteht sie. Abendschau, 08.08.2017, 17:30 Uhr, BR Fernsehen

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