Partielle Mondfinsternis am 18. September 2024 Mondscheibe morgens ein winziges Stück überschattet
Am frühen Morgen des 18. September 2024 gibt es eine partielle Mondfinsternis. Sie müssen aber sehr genau hinschauen, um die MoFi zu erkennen, denn nur ein winziges Stück des Mondes wird verdunkelt.
Auf einen roten Blutmond müssen Sie bei dieser Mondfinsternis nicht warten. Morgens am 18. September 2024 gibt es eine winzig kleine Mondfinsternis. Sollten Sie zufällig zwischen 4.12 Uhr und 5.15 Uhr draußen unterwegs sein, dann gucken Sie nach Südwesten zum Mond. Sein oberer Rand rechts sieht ein bisschen angenagt aus: Der Kernschatten der Erde fällt auf die Mondscheibe. Falls Sie sich lieber im Bett nochmal umdrehen: Sie verpassen nicht wirklich viel.
Diese Teilfinsternis ist wirklich sehr klein: Nicht einmal ein Zehntel des Monddurchmessers ragt in den Erdschatten. Der Rest der Mondscheibe wird nur vom Halbschatten bedeckt. Und das, wenn die Mondfinsternis genau auf den größten Vollmond des Jahres trifft.
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Wann ist die partielle Mondfinsternis zu sehen?
Von halb drei Uhr nachts bis morgens kurz vor sieben Uhr dauert der gesamte Ablauf der Teilfinsternis am 18. September. Es beginnt mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde um 2.41 Uhr (MESZ, Sommerzeit). Davon ist zunächst aber kaum etwas zu sehen. Der Mond wird nur von einem leichten Grauschleier überzogen. Auffällig wird das erst, wenn etwa zwei Drittel der Mondscheibe vom Halbschatten verdunkelt sind.
Der kleine Höhepunkt der Mondfinsternis
Ab 4.12 Uhr beginnt der Kernschatten der Erde, von rechts nach links über den obersten Rand der Mondscheibe zu ziehen. Leider aber nicht allzu weit:
Schon um 4.45 Uhr ist die Bedeckung maximal, da reicht der Schatten gerade mal über 8,3 Prozent des Monddurchmessers. Das sieht der Aufnahme oben ähnlich, allerdings ist diesmal der Schatten oben rechts an der Mondscheibe zu sehen. Danach wird die Überschattung kleiner. Um 5.15 Uhr hat auch das letzte Stückchen des Erd-Kernschattens die Mondscheibe verlassen.
Jetzt liegt die Mondscheibe erneut im Halbschatten der Erde und wird von dessen grauem Schleier überzogen. Dieser lichtet sich immer mehr, und um 6.47 Uhr hat der Mond auch den Halbschatten ganz verlassen. Dann steht er schon tief im Westen, denn um 7.05 Uhr geht der Mond an dem Morgen unter.
Mondfinsternis - ein seltenes Schauspiel
Eine Mondfinsternis gibt es immer nur bei Vollmond, wenn der Mond - von der Sonne aus gesehen - hinter der Erde vorbeizieht. Das macht er alle vier Wochen. Doch nicht jedesmal wandert er dabei auch durch den Erdschatten. Weil die Mondbahn leicht zur Erdbahn geneigt ist, zieht er meist etwas ober- oder unterhalb der Achse Sonne-Erde vorbei und wird deshalb voll von der Sonne angestrahlt - Vollmond.
Kreuzt die Mondbahn jedoch zum Vollmond-Zeitpunkt die Erdbahn, liegen Sonne, Erde und Mond genau auf einer Achse und der Vollmond gerät in den Schatten der Erde - eine Mondfinsternis findet statt. Aus Sicht des Mondes schiebt sich die Erde vor die Sonnenscheibe. Das heißt: Vom Mond aus betrachtet gibt es eine Sonnenfinsternis.
So schön war die totale MoFi im Juli 2018
Im Halbschatten der Erde
Schatten ist aber nicht gleich Schatten: Fällt nur der Halbschatten der Erde auf den Mond, wie es zu Beginn und am Ende jeder MoFi der Fall ist, ist dieser Halbschatten kaum wahrnehmbar. Die Mondscheibe wird nur leicht angegraut. Beginn und Ende einer Halbschatten-Finsternis sind nur mit einem Fernglas sichtbar. Erst wenn etwa zwei Drittel der Mondscheibe in den Halbschatten der Erde eingetreten sind, werden Sie den grauen Schleier mit bloßem Auge sehen. Auch wenn das Auge das schwer erkennt: Die Mondscheibe ist im Halbschatten um etwa eine Größenklasse dunkler als normal. Allerdings erst, wenn die gesamte Mondscheibe im Halbschatten liegt.
Totale Mondfinsternis - in glutrotem Schimmer
Tritt der Mond auch in den Kernschatten der Erde, wird die Mondfinsternis unübersehbar: Der Erdschatten frisst sich in die Mondscheibe und lässt sie zur Sichel schrumpfen. Jetzt spricht man von einer partiellen Mondfinsternis. Eine totale Mondfinsternis ist es erst dann, wenn die gesamte Mondscheibe in den Kernschatten der Erde eintaucht. Dann wird der Mond stark abgedunkelt und müsste eigentlich sogar komplett aus unserem Blick verschwinden, verschluckt vom Kernschatten der Erde. Doch stattdessen erstrahlt der Mond plötzlich in glutrotem Schimmer, was die totale Mondfinsternis gerade so sehenswert macht.
Der Mond leuchtet 10.000-mal schwächer als vorher, doch Streulicht aus der Erdatmosphäre färbt ihn ein: Das langwellige, rote Lichtspektrum wird genau in den Schattenkegel abgelenkt. Der Mond wird gewissermaßen ins irdische Abendrot getaucht und bleibt damit während der totalen Mondfinsternis gut sichtbar - anders als bei einer Sonnenfinsternis, bei der die Sonne vom Mond völlig verdeckt wird. Da die Leuchtkraft des Mondes während der totalen Mondfinsternis jedoch deutlich abnimmt, treten zum Zeitpunkt der Totalität plötzlich die Sterne um ihn hervor, die das helle Mondlicht sonst überstrahlt.
Mondfinsternis in Bildern erklärt
Wenn der Vollmond als Sichel aufgeht
Bei einer partiellen Mondfinsternis, bei der nur ein Teil des Mondes in den Kernschatten der Erde rückt, kommt es nie zu diesem rostroten Schein. Dennoch ist der Anblick einer Teilfinsternis sehenswert: Der Vollmond erscheint als Sichel, die zunächst schrumpft und dann von Minute zu Minute anwächst. Im Gegensatz zu einer Halbschatten-Finsternis ist die partielle Mondfinsternis gut zu sehen.
Zweimal im Jahr - aber eben nicht überall
Mehr dazu
Nur wenn der Vollmond genau durch den Schnittpunkt zwischen Mondbahn und Erdbahn wandert, durch einen der Drachenpunkte, wird er vom Erdschatten getroffen. Das passiert in jedem Jahr zweimal. Daher gibt es jährlich zwei Mondfinsternisse, irgendwo auf der Erde. Zwei Wochen vor oder nach einer MoFi kommt es immer auch zu einer Sonnenfinsternis: So schiebt sich am 2. Oktober der Neumond vor die Sonne und sorgt damit für eine annulare Sonnenfinsternis - allerdings nicht bei uns.
Die nächste Mondfinsternis für uns
MoFi-Termine für Deutschland
- 14.03.2025: totale Mondfinsternis (Anfang)
- 07.09.2025: totale Mondfinsternis
Auch die nächste Mondfinsternis bei uns ist leider eher dürftig. Es gibt zwar endlich wieder eine totale Mondfinsternis am 14. März 2025, doch von dieser werden wir leider nur den Anfang zu Gesicht bekommen. Erst ein halbes Jahr darauf können wir wieder eine Totalität bestaunen - von der wir dann nur den Anfang verpassen.
Zeitangaben im "Sternenhimmel"
Auf- und Untergangszeiten für München
Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.