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Sternschnuppen im Dezember Meteore im Mondlicht

Jetzt in der staden Zeit lohnt der Blick in die Nacht: Sternschnuppen flitzen! Die Geminiden werden zwar vom Mond verdorben, doch die Ursiden können Sie sehen. Wir zeigen Ihnen, wann und wo Sie die meisten Sternschnuppen finden.

Von: Heike Westram

Stand: 29.11.2024

Sternschnuppen im Dezember: Ursiden-Meteore für Weihnachtswünsche

Im Dezember gibt es - neben ein paar schwachen Strömen - normalerweise zwei bemerkenswerte Sternschnuppen-Schwärme: die Geminiden und die Ursiden. Die Geminiden sind einer der schönsten Meteorströme des ganzen Jahres, werden diesmal aber leider völlig vom Mond verdorben. Dafür haben Sie bei den Ursiden ganz gute Chancen.

Geminiden-Sternschnuppen aus den Zwillingen

Eigentlich bilden die Geminiden den wohl schönsten Sternschnuppen-Regen des ganzen Jahres mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde zum Höhepunkt in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 2024. Doch leider strahlt der fast schon volle Mond die ganze Nacht hell vom Himmel und löscht das zarte Sternschnuppenlicht völlig aus.

Sternschnuppen-Infos

Wie viel Sie sehen

Die maximalen Fallraten, in der Fachliteratur als ZHR (Zenithal Hourly Rate) angegeben, sind eine theoretische Größe. Die könnten Sie dann sehen, wenn der Radiant eines Meteorschauers senkrecht über Ihnen im Zenit wäre. Ist er tiefer, sinkt die Zahl deutlich. 
Und: Etwa ein Drittel des Himmels können Sie mit dem Blick umfassen. Sternschnuppen außerhalb dieses Drittels entgehen Ihnen.

Was sind Sternschnuppen?

Kreuzt die Erde eine alte Schweifspur eines Kometen, bringen deren winzige Staubteilchen beim Eintritt die Erdatmosphäre zum Glühen: Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit regen die Teilchen die Atome unserer Atmosphäre zum Leuchten an. Was Sie am Nachthimmel aufblitzen sehen, ist also meist nicht das Teilchen selbst, sondern nur ein "Leuchtkanal" - die Bewegungsspur der Sternschnuppe. Auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne begegnet die Erde immer wieder den gleichen Kometenspuren, daher treten viele Meteor-Schwärme periodisch zum gleichen Datum auf.

Meteor oder Meteorit?

Ein Meteor ist der Lichtstrahl, der entsteht, wenn ein Himmelskörper in die Erdatmosphäre eintritt und mit seiner kinetischen Energie deren Atome zum Leuchten anregt. Das Wort stammt vom griechischen metéōron ab, der "Himmelserscheinung". Den eintretenden Körper, der diese Leuchterscheinung verursacht, nennt man Meteoroid (gelegentlich auch Meteorid). Als Meteoriten werden die Bruchstücke bezeichnet, die tatsächlich am Erdboden anlangen.
Sternschnuppen werden von Körpern verursacht, die so klein sind (zwischen einem Millimeter und einem Zentimeter), dass sie vollständig in der Erdatmosphäre verglühen. Wir nehmen nur deren Lichtstrahl wahr: Meteore.

Ausstrahlungspunkt der Ursiden

Mehr Glück haben Sie mit den Ursiden, die in der zweiten Dezemberhälfte zu Besuch kommen. Da stört der Mond lange nicht mehr so sehr. Der Sternschnuppenschwarm der Ursiden ist vom 17. bis zum 26. Dezember zu sehen. Die Sternschnuppen scheinen aus dem Sternbild Kleiner Bär (auch Kleiner Wagen) beim Polarstern am nördlichen Himmel zu kommen. Damit liegt der Radiant für uns günstig, denn der Kleine Bär ist bei uns die ganze Nacht lang sichtbar.

Tipps zum Fotografieren von Sternschnuppen

Zeit, Geduld & Übung

Sternschnuppen

Sternschnuppen sind mit 35 bis 70 km/s ausgesprochen schnelle Objekte und daher schwer zu fotografieren. Bringen Sie Zeit und Geduld mit, um sich mit der Kamera erst einmal auf die Nachtfotografie "einzuschießen". Hier ein paar Tipps, falls Sie die Jagd mit der Kamera versuchen wollen.

Ausrüstung

Nachtfotografien müssen Sie so lange belichten, dass Sie die Bilder nicht mehr aus der Hand machen können.

  • Verwenden Sie Stativ und Fernauslöser (oder den Selbstauslöser), um die Bilder nicht zu verwackeln.
  • Sie benötigen eine Kamera, bei der Sie den Blitz ausschalten und Belichtungszeiten manuell einstellen können.
  • Benutzen Sie ein Objektiv mit möglichst kurzer Brennweite (Weitwinkel).

... und dann Licht, Licht, Licht

Sternschnuppen sind ausgesprochen lichtschwach. Um sie überhaupt abzulichten, hilft nur eins: so viel Licht wie möglich! Die übrigen Objekte wie Bäume, Sterne etc. werden Sie damit überbelichten, allerdings sollte der Himmel dabei nicht allzu hell werden.

  • lange Belichtungszeiten wählen (bis zu 3 Minuten und mehr!)
  • Blende weit öffnen (kleine Blendenzahl)
  • hohe ISO-Werte einstellen

Kurzer, spitzer Höhepunkt der Ursiden

Sternschnuppen Zauberhafter kosmischer Dreck


Meteor, Meteorid, Meteorit Rezept für eine Sternschnuppe


Was Sternschnuppen eigentlich sind Erklärt am Beispiel der Perseiden

Mit nur zehn Meteoren pro Stunde zum Maximum sind die Ursiden eher ruhig. In manchen Jahren überraschen sie jedoch mit Fallraten von bis zu fünfzig Sternschnuppen in der Stunde. Leider ist der eigentliche Höhepunkt der Ursiden in diesem Jahr erst für den Vormittag des 22. Dezember prognostiziert, wenn längst die Sonne scheint. Doch ein mögliches Submaximum könnte es schon spät abends am 21. Dezember gegen Mitternacht geben. Dann könnten sogar doppelt so viele Sternchnuppen wie üblich über den Himmel flitzen. Bei den Ursiden sollten Sie die Uhrzeit genau einplanen, denn ihr Höhepunkt ist kurz und spitz. In den Stunden vor und nach dem Höhepunkt sind also weitaus weniger Sternschnuppen unterwegs.

Scheinbarer Ausstrahlungspunkt

Der Zeitraum vor Mitternacht ist auch deshalb günstig, weil der Mond im Laufe der Nacht immer mehr stört. Er geht mit abnehmender Scheibe in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember um kurz nach elf Uhr im Osten auf, während die Ursiden eher aus dem Norden kommen. Nach seinem Aufgang können Sie den Mond zunächst ganz gut durch eine Hauswand oder ähnliches ausblenden. Erst wenn er zu hoch steht, stört er die Sternschnuppen-Nacht.

Die Ursiden stammen vom Schweif des Kometen "8P/Tuttle", der alle 13,5 Jahre die Sonne umkreist. Im August 2021 war der Komet zuletzt der Sonne nah.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.


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