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Vollmond im Februar Der Mond und seine Wanderung

Er ist immer derselbe, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament - mal schmale Mondsichel, mal volle Scheibe. Wann Vollmond ist und die schönsten Begegnungen im Februar.

Von: Heike Westram

Stand: 31.01.2025

Der Supermond im November 2016 geht hinter der Ruine Botenlauben in Bad Kissingen auf.  | Bild: Alexander Preyer

Der Februar beginnt mit einem jungen Mond abends im Westen, wo er den Planeten Venus und Saturn begegnet. Auf seiner Wanderung ostwärts über den Sternenhimmel trifft er anschließend auf Jupiter und Mars. Dabei wächst er zum Vollmond am 12. Februar an. Die zweite Monatshälfte wird beschaulicher. Mit allmählich abnehmender Scheibe zieht der Mond durch die Sternbilder des Frühlings und des Sommers und erscheint Nacht für Nacht später. Ende Februar nimmt die dünne Mondsichel morgens Abschied.

DatumUhrzeitMondphase
05.02.2509.02 Uhrzunehmender Halbmond
12.02.2514.54 UhrVollmond
20.02.2518.33 Uhrabnehmender Halbmond
28.02.2501.45 UhrNeumond

Mondsichel bei Venus und Saturn

Gleich am ersten Abend im Februar lohnt sich der Blick zum Mond: Die noch junge Mondsichel, kurz nach Sonnenuntergang im Westen zu sehen, ist umringt von Planeten. Nur zwei Fingerbreit über ihr strahlt hell in der Abenddämmerung die Venus, hellster aller Planeten. Wird es etwas dunkler, taucht in etwa doppelter Entfernung unter der Mondsichel Saturn auf, der große Ringplanet. Und wenn es ganz finster ist, können Sie mit einem lichtstarken Fernglas oder Teleskop über der Mondsichel noch Neptun suchen - das Mondlicht stört dabei allerdings. Schon um neun Uhr geht der Mond am 1. Februar unter.

Ihre Bilder vom Mond

Am 2. Februar hat der Mond die Venus schon eine Handbreit weit hinter und unter sich gelassen und geht erst um halb elf Uhr unter. Auf seiner Runde um die Erde zieht der Mond aus unserer Sicht linkswärts über den Sternenhimmel, Richtung Osten durch die Sternbilder. Dabei entfernt er sich anfangs auch immer weiter von der Sonne, sodass er immer später untergeht, während wir einen immer größeren Anteil seiner von der Sonne beleuchteten Hälfte zu Gesicht bekommen.

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Die Plejaden, das schöne Siebengestirn Tausende Sterne in einem Sternhaufen

Er wandert an den kommenden Abenden links vom Herbstviereck durch das unscheinbare Sternbild Fische zum kleinen und markanten Widder, unter dem der Mond am 4. Februar zu sehen ist. Am Abend darauf hat er sein Erstes Viertel erreicht: Er ist zum zunehmenden Halbmond angewachsen und überstrahlt mit seinem Licht das schöne Siebengestirn, dass sich keine vier Fingerbreit links vom Mond befindet. Es gehört zum Sternbild Stier, wo ein mächtiges Licht auf den Mond wartet: Jupiter.

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Mond-Wanderung am Firmament: Mit den Sternen und den Sternen entgegen

Mond bei Jupiter und Mars

Am 6. Februar hat der Mond Jupiter erreicht und steht rechts von ihm, nur drei Fingerbreit entfernt. Der größte Planet muss das Mondlicht nicht fürchten: Jupiter ist so hell, dass er auch dicht neben dem Mond unübersehbar bleibt. Unter Mond und Jupiter ist das leuchtende Auge des Stiers zu sehen, der Stern Aldebaran.

Pi mal Daumen: Maßnehmen am Firmament

Am folgenden Abend hat der Mond Jupiter mehr als eine Handbreit weit rechts von sich gelassen und steht bei den Spitzen der Stierhörner, inmitten des schimmernden Wintersechsecks, das aus einigen der hellsten Sterne des Nachthimmels gebildet wird.

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Des Mondes Goldener Henkel Sonnenaufgang über einem mächtigen Gebirge

Am 8. Februar präsentiert uns der Mond ein sehr hübsches Detail, das aber nur kurz zu sehen ist: den Goldenen Henkel. Wenn Sie ein Fernglas zur Hand haben, dann richten Sie es auf die Mondscheibe. Am Rande der unbeleuchteten Hälfte wird ein hoch liegender Kraterrand von der Sonne angestrahlt, der wie ein kleiner Tassenhenkel an der beleuchteten Mondhälfte haftet: Sonnenaufgang über dem sechstausend Meter hohen Jura-Gebirge des Mondes!

Der Goldene Henkel tagsüber

Die Regenbogenbucht rechts darunter liegt dagegen noch im Schatten. Schon am Nachmittag können Sie den Goldenen Henkel sehen, aber nur bis kurz vor sieben Uhr abends, dann ist auch in der Regenbogenbucht der Tag angebrochen.

Einen Abend später sollten Sie unbedingt nochmals zum Mond sehen: Er steht am 9. Februar ganz dicht über Mars, unserem Nachbarplaneten. Am frühen Abend ist der zunehmende Mond nur etwa eine Mondbreite von Mars entfernt, der zur Zeit sehr hell ist. Die beiden hellsten Zwillingsterne Kastor und Pollux dürften dagegen auch in einer sehr klaren Nacht vom Mondlicht geschluckt werden. Noch im Verlauf der Nacht legt der Mond auf seiner Wanderung die Strecke bis zu Pollux zurück und hat ihn fast erreicht, wenn er morgens untergeht. Eine Auffindgrafik finden Sie weiter oben bei Jupiter.

In den Nächten darauf lässt der Mond Mars und Zwillinge schnell hinter sich und zieht durch den kleinen Krebs den Sternbildern des Frühlings entgegen.

Vollmond

Am 12. Februar ist Vollmond: Mond, Erde und Sonne stehen in einer Linie. Und es ist eine lange Vollmondnacht, denn der Mond - der Sonne genau gegenüber - verhält sich so wie die Sonne ein halbes Jahr zuvor oder danach, im August: Der Mond geht früh auf, schon vor halb sechs Uhr abends, und spät unter, erst um acht Uhr morgens. 14,5 Stunden lang scheint der Mond, von Sonnenuntergang bis nach Sonnenaufgang.

Er befindet sich im Sternbild Löwe, das schon jetzt abends steil im Osten emporklettert und das ganze Frühjahr lang hoch am Nachthimmel stehen wird. Allerdings ist es nur zu sehen, wenn der Mond nicht in der Nähe ist, dessen Licht fast alles Sternenlicht ringsum überstrahlt.

Mehrere Nächte vergehen, bis der Mond nach dem Löwen das nächste große Frühlings-Sternbild auf der Ekliptik erreicht: die Jungfrau. Am 16. Februar ist er fast bei ihrem hellsten Stern Spika angelangt. Vier Tage später ist der Mond in der Waage angekommen.

In der Nacht vom 20. auf den 21. Februar ist der Erdtrabant im letztes Viertel, er ist zum abnehmenden Halbmond geschrumpft. In dieser Nacht geht er erst nach halb drei Uhr morgens auf. Wenn Sie morgens am 21. Februar nach dem Mond sehen, steht er im Sternbild Skorpion, ganz dicht bei dessem hellsten Stern Antares. Merken Sie sich die Stelle: Wenn der Mond wieder weiter weg ist, werden Sie hier das hübsche Sternbild bewundern können. Es ist ein typisches Sommer-Sternbild.

Mond-Wissen Nachts gibt's nie eine dünne Mondsichel

Jeden Tag geht der Mond nun eine Stunde später am Morgen auf, während er zur Sichel abnimmt. Bald schon dämmert bereits der Morgen, wenn die Mondsichel über dem Horizont erscheint, sodass die Sternbilder ringsum nicht mehr zu sehen sind. Da die Mondbahn jetzt morgens sehr flach zum Horizont im Osten verläuft, bleibt die Mondsichel nach ihrem Aufgang knapp über dem Horizont und steht aufrecht.

Eine letzte Chance, die dann sehr dünne Mondsichel nochmal zu sehen, haben Sie morgens am 26. Februar. Aber Sie haben nur einen Moment Zeit: Um 6.36 Uhr geht der Mond auf, keine halbe Stunde vor dem Sonnenaufgang um sieben Uhr. Danach bleibt unser Begleiter im Sonnenlicht verborgen: Am 28. Februar ist Neumond. Schon am 1. März könnten Sie den Mond vielleicht wieder sehen, als hauchdünne Sichel im Westen, kurz nach Sonnenuntergang.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.


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