Vollmond im Dezember Der Mond und seine Wanderung
Er ist immer derselbe, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament - mal schmale Mondsichel, mal volle Scheibe. Wann Vollmond ist und die schönsten Begegnungen im Dezember.
Mond in diesem Monat
- 3.-5.12.: Mondsichel bei Venus [Interner Link]
- 7.-8.12.: Mond bei Saturn [Interner Link]
- 11.12.: Der Goldene Henkel [Interner Link]
- 14.-15.12.: Vollmond bei Jupiter [Interner Link]
- 17.-18.12.: Mond bei Mars [Interner Link]
- 22.12.: Bei der Jungfrau [Interner Link]
- 27.-28.12.: Mond bei Merkur [Interner Link]
- 29.12.: Abschied des Mondes [Interner Link]
Anfang Dezember zieht der ganz junge Mond an der hellen Venus tief im Westen vorüber, anschließend begegnet die Mondsichel Saturn. Zunehmend wandert der Mond ostwärts durch die Sternbilder Fische und Widder, bevor er im Stier dem nächsten Planeten begegnet: dem großen Jupiter. Der Vollmond am 15. Dezember ist in den Winter-Sternbildern zu finden, danach trifft er auf den hellen Mars, unseren Nachbarplaneten. Immer später in der Nacht ist unser Begleiter zu finden, während er durch Löwe und Jungfrau zieht, die schon vom Frühling träumen. Am Monatsende führt Sie die dünne Mondsichel noch zu Merkur am Morgen, dann ist Neumond, wie schon zu Monatsbeginn.
Datum | Uhrzeit | Mondphase |
---|---|---|
01.12.24 | 07.21 Uhr | Neumond |
08.12.24 | 16.27 Uhr | zunehmender Halbmond |
15.12.24 | 10.02 Uhr | Vollmond |
22.12.24 | 23.18 Uhr | abnehmender Halbmond |
30.12.24 | 23.27 Uhr | Neumond |
Der Dezember beginnt mit dunklen Nächten ohne Mondlicht: Am 1. Dezember ist Neumond. Unser Begleiter zieht zwischen Erde und Sonne hindurch. Bald darauf taucht er abends im Südwesten auf: Am 3. Dezember können Sie die erste Mondsichel nach Neumond sehen - allerdings nur, wenn Sie freie Sicht zum Horizont haben. Denn beim Sonnenuntergang um 16.21 Uhr steht der junge Mond nur noch zwei Fingerbreit über dem Horizont, unter dem er um Viertel vor sechs Uhr versinkt.
Dafür haben Sie prominente Hilfe bei der Suche nach der zarten Mondsichel: Anderthalb Handbreit links über ihr strahlt die helle Venus, der unübersehbare Abendstern. Am 4. Dezember ist die Mondsichel schon ganz dicht bei der Venus, nur gut zwei Fingerbreit rechts von ihr. Am folgenden Abend ist der Mond vier Fingerbreit links über der Venus zu sehen.
Das geht jetzt immer leichter, denn auf seiner Runde um die Erde wandert der zunehmende Mond ostwärts und entfernt sich immer weiter von der Sonne, steht bei Sonnenuntergang immer höher und geht allabendlich über eine Stunde später unter.
Ihre Bilder vom Mond
Am 6. Dezember hat sich der Mond bereits auf zwei Handbreit Abstand von der Venus entfernt, die sich links unter der Mondsichel befindet. Rechts über der Mondsichel ist im etwa gleichen Abstand ein anderer Planet zu sehen: Saturn, der aber nicht annähernd so hell wie die Venus ist.
Am 7. Dezember ist der Mond auf vier Fingerbreit Abstand an Saturn herangerückt, am folgenden Abend steht er als Halbmond links über Saturn, nur drei Fingerbreit entfernt. In dieser Nacht geht er erst kurz nach Mitternacht unter. Das ist typisch für den zunehmenden Halbmond, während der abnehmende Halbmond erst etwa um Mitternacht aufgeht und der Vollmond um Mitternacht hoch im Süden steht.
Audio anhören/herunterladen
Die folgenden Nächte wandert der Mond ohne großartige Begegnungen durch das Sternbild Fische und zieht am 10. und 11. Dezember unter dem kleinen Widder hindurch.
Dabei wird am 11. Dezember ein hübsches Detail am Mond sichtbar: Sein Goldener Henkel ist schon ab dem Mondaufgang nach halb drei Uhr nachmittags zu sehen. Richten Sie ein Fernglas oben auf die Licht-Schattengrenze auf der Mondfläche.
Am Rande der unbeleuchteten Hälfte wird ein hoch liegender Kraterrand von der Sonne angestrahlt, der wie ein kleiner Tassenhenkel an der beleuchteten Mondhälfte haftet: Sonnenaufgang über dem sechstausend Meter hohen Jura-Gebirge des Mondes! Die Regenbogenbucht rechts davon liegt dagegen noch im Schatten.
Am 13. Dezember strahlt der Mond, der jetzt schon stark angewachsen ist, schon fast die ganze Nacht vom Himmel - und verschluckt mit seinem hellen Licht leider einen der schönsten Sternschnuppen-Regen des ganzen Jahres. Und auch ein schöner Sternhaufen fällt ihm an diesem Abend zum Opfer: Der Mond steht dicht am Siebengestirn im Sternbild Stier, von dem dann leider nichts zu sehen ist. Aber links unter dem Mond, anderthalb Handbreit enfernt, wartet schon ein Licht, dem der Mond nichts anhaben kann: Jupiter.
Am 14. Dezember ist der fast volle Mond nur noch gut 2 Fingerbreit entfernt links über Jupiter. Jupiter ist jetzt im Dezember besonders groß und hell, denn der größte Planet im Sonnensystem steht jetzt in Opposition zur Sonne.
Der Vollmond am 15. Dezember hat sich von Jupiter bereits wieder auf anderthalb Handbreit Abstand entfernt. Er steht mitten im Wintersechseck und ist umringt von den hellsten Sternen, die der Sternenhimmel zu bieten hat.
Am 16. Dezember ist der Mond im Sternbild Zwillinge angelangt: Die beiden hellsten Sterne Kastor und Pollux stehen links vom Mond. Noch etwas weiter links, zwei Handbreit vom Mond entfernt, leuchtet ein auffälliges Licht: unser Nachbarplanet Mars.
Am Abend des 17. Dezember hat der abnehmende Mond Mars fast erreicht und steht gut drei Fingerbreit rechts des Planeten, am Abend darauf in fast gleicher Entfernung links von Mars. Inzwischen geht der Mond erst am frühen Abend auf, ist dafür aber am Vormittag noch zu sehen.
Am 19. Dezember erscheint der Mond mit deutlich geschrumpfter Scheibe erst gegen neun Uhr abends über dem Horizont im Osten. Er ist nur eine halbe Handbreit von Regulus, dem hellsten Stern im Löwen, entfernt, der aber mit dem Mondlicht zu kämpfen hat. Zwei Nächte braucht der Mond, um unter dem großen Löwen hindurch zu wandern. Am 21. Dezember, zum Winteranfang, geht der Mond erst nach elf Uhr abends auf. Damit lässt er Ihnen eine Chance, Sternschnuppen der Ursiden zu sehen, die jetzt ihren Höhepunkt erreichen.
Abnehmender Halbmond ist am 22. Dezember. Und der erscheint, wie es fürs Letzte Viertel der Mondphasen üblich ist, erst nach Mitternacht am Himmel, wenn der Kalender schon den 23. Dezember zeigt. Er ist beim Sternbild Jungfrau angelangt, das im Frühling abends hoch am Himmel stehen wird, jetzt aber erst in den frühen Morgenstunden im Osten aufgeht.
Morgens am 25. Dezember steht die Mondsichel, die erst um halb drei Uhr aufgeht, nur zwei Fingerbreit entfernt unter Spika, dem hellsten Stern der Jungfrau. Von hier zieht die immer dünner werdende Mondsichel an den nächsten Morgen durch das Sternbild Waage und erscheint täglich über eine Stunde später im Südosten.
Ganz zum Schluss führt Sie die Mondsichel im Dezember noch zu einem interessanten Objekt am Morgenhimmel. Am 27. und 28. Dezember finden Sie links von der Mondsichel Merkur, den innersten Planeten im Sonnensystem. Er ist jetzt als winziges, helles Pünktchen ab kurz vor sieben Uhr für etwa eine halbe Stunde zu sehen, dicht am Horizont im Südosten. Am 27. Dezember ist der Mond noch zwei Handbreit von Merkur entfernt, am folgenden Morgen nur noch eine Handbreit. Auch am 29. Dezember ist die Mondsichel noch in Merkurs Nähe, nur vier Fingerbreit unter dem Planeten. Allerdings ist es an diesem Morgen schwer, die Mondsichel selbst überhaupt zu sehen. Sie geht erst nach sieben Uhr auf, eine knappe Stunde vor Sonnenaufgang.
Anschließend verschwindet unser Begleiter wieder für einige Tage vom Sternenhimmel. Als Neumond zieht er am 30. Dezember erneut zwischen Erde und Sonne hindurch und wird danach am Abendhimmel im Westen wieder erscheinen - im Neuen Jahr.
Professor Lesch erklärt's
Zeitangaben im "Sternenhimmel"
Auf- und Untergangszeiten für München
Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.