Friedensnobelpreis 2021 Journalisten Maria Ressa und Dmitri Muratow ausgezeichnet
Der Friedensnobelpreis 2021 geht an die Journalisten Maria Ressa von den Philippinen und Dmitri Muratow aus Russland. Das gab das norwegische Nobelkomitee am 8. Oktober in Oslo bekannt.
Die beiden Journalisten Maria Ressa und Dmitri Muratow werden für ihren Einsatz für Meinungsfreiheit mit dem Friedensnobelpreis 2021 ausgezeichnet. Meinungsfreiheit sei die Voraussetzung für Demokratie und anhaltenden Frieden - so die Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen. Der Friedensnobelpreis ist in diesem Jahr mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (über 980.000 Euro) dotiert.
Welche Namen auch immer schon vorab durch die Medien geistern - reine Spekulation. Denn das Nobel-Komitee hält bis zur letzten Minute geheim, wer den Nobelpreis bekommt. Und wer ihn nicht bekommt, das bleibt sogar noch länger geheim: Wer nominiert war, darüber wird noch weitere fünfzig Jahre Stillschweigen gewahrt.
Friedensnobelpreis als wichtigste Auszeichnung weltweit
Die Bekanntgabe des Friedensnobelpreisträgers ist jedes Jahr der Höhepunkt in der Reihe der sechs Nobelpreis-Verkündungen. Er gilt als wichtigste Auszeichnung weltweit und hat einen hohen politischen Stellenwert. Theoretisch hat die Jury über den Preis die Möglichkeit, in einen aktuellen Konflikt einzugreifen, wie sie es beispielsweise mit dem Friedensnobelpreis 2017 getan hat, als sie die Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican auszeichnete.
Fünf deutsche Friedens-Nobelpreisträger
1901 wurde der Friedensnobelpreis zum ersten Mal vergeben - an Henri Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes, und an Frédéric Passy, den Gründer der französischen Friedensgesellschaft. Seither haben insgesamt fünf Deutsche den Friedensnobelpreis erhalten - zuletzt 1971 der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt für seine Ostpolitik. Wer noch in den vergangenen Jahren mit dem Preis geehrt wurde, finden Sie in unserer Galerie der Gekürten.
Tauben, Falken und der Spatz in der Hand - Friedensnobelpreise
Die Entscheidungsträger
Web-Tipp
Der Friedensnobelpreis ist der einzige der renommierten Preise im Gedenken Alfred Nobels, der nicht vom schwedischen, sondern einem norwegischen Komitee vergeben wird. Nobel selbst hat nie erklärt, wie es zu dieser Ortswahl kommt. Doch da zu Nobels Lebzeiten Schweden und Norwegen noch vereinigt waren und das norwegische Parlament nur für innenpolitische Fragen verantwortlich war, hielt Nobel die Norweger vermutlich für nicht so leicht manipulierbar. Vergeben wird der Preis von fünf Politikern, die vom norwegischen Parlament gewählt werden.
"dem, der am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker und für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Bildung und Verbreitung von Friedenskongressen gewirkt hat."
Alfred Nobel darüber, wem der Friedensnobelpreis gebührt
Preisträger der vergangenen Jahre
- 2021: Die Journalistin Maria Ressa (Philippinen) und den Journalisten Dmitri Muratow (Russland) für ihren Einsatz für die Meinungsfreiheit.
- 2020: Das Welternährungsprogramm der UN (WFP) für den Kampf der UN-Organisation gegen den Hunger in der Welt
- 2019: Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed für seine Friedensbemühungen im Grenzkonflikt mit Eritrea
- 2018: Nadia Murad (Irak) und Denis Mukwege (Kongo) für den Kampf gegen sexuelle Gewalt als Kriegsmittel in bewaffneten Konflikten
- 2017: Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican für ihren Kampf um einen Vertrag gegen Atomwaffen
- 2016: Juan Manuel Santos, Präsident von Kolumbien, für seine Anstrengungen, den mehr als fünfzig Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden
- 2015: Tunesisches Quartett für nationalen Dialog für ihre Bemühungen um eine pluralistische Demokratie in Tunesien
- 2014: Malala Yousafzai (Pakistan) & Kailash Satyarthi (Indien) für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und für deren Recht auf Bildung
- 2013: Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) für ihren weltweiten Einsatz gegen Chemiewaffen
- 2012: Die Europäische Union für ihre jahrzehntelange Verbreitung von Frieden und Versöhnung
- 2011: Ellen Johnson Sirleaf, Leymah Gbowee und Tawakkul Karman für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für das Recht der Frauen auf volle Beteiligung an friedensbildender Arbeit.
- 2010: Liu Xiaobo, inhaftierter Dissident und Bürgerrechtler aus China
- 2009: der damalige US-Präsident Barack Obama für seine Bemühungen um eine Stärkung der internationalen Diplomatie
- 2008: Martti Ahtisaari für seine Vermittlungen in zahlreichen internationalen Kriegen und Konflikten
- 2007: Al Gore und der Weltklimarat für ihren Kampf gegen den Klimawandel
- 2006: Professor Mohammed Junus für seine Grameen Bank in Bangladesch
- 2005: Die Internationale Atomenergieorganisation IAEO und ihr Generalsekretär Mohammed el-Baradei
- 2004: Wangari Muta Maathai
- 2003: Schirin Ebadi
- 2002: Jimmy Carter
- 2001: Die UNO und ihr Generalsekretär Kofi Annan