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Redewendungen rund um den Körper Was hinter Sprichwörtern wie "kein Blatt vor den Mund nehmen" steckt

Stellt man sich gewisse Redewendungen wortwörtlich vor, die irgendwas mit uns und unserem Körper zu tun haben, entstehen die verrücktesten Bilder: Frosch im Hals, Haare auf den Zähnen, Würmer aus der Nase. Hier erfahrt ihr, was dahintersteckt.

Stand: 19.04.2024 |Bildnachweis

Frosch im Hals, Haare auf den Zähnen, Würmer aus der Nase. Müsst ihr bei gewissen Redensarten und Sprichwörtern schmunzeln, wenn ihr sie euch wortwörtlich vorstellt?  | Bild: colourbox.com

Einen Frosch im Hals haben

Die Redewendung "Einen Frosch im Hals haben"

Die Redewendung "Einen Frosch im Hals haben" ist vom Namen einer Zyste abgeleitet.

Quak! Was macht denn bloß der Frosch im Hals, anstatt im Teich? Treibt er in unserer Kehle wirklich sein Unwesen, wenn einem die Stimme wegbleibt? Natürlich ist die Redensart "der Frosch im Hals" nicht wortwörtlich, sondern im übertragenen Sinn zu verstehen.

Würmer aus der Nase ziehen

Die Redewendung "Würmer aus der Nase ziehen"

"Würmer aus der Nase ziehen" sollte im Mittelalter Menschen von Krankheiten befreien.

Man muss den Leuten redensartlich Würmer aus der Nase ziehen, wenn sie von sich aus nichts erzählen wollen und sich zu einem bestimmten Thema bedeckt halten. Die Vorgehensweise: immer und immer wieder nachbohren.

Kein Blatt vor den Mund nehmen

Die Redewendung "Kein Blatt vor den Mund nehmen"

Die Redensart "Kein Blatt vor dem Mund nehmen" stammt aus der Theater-Welt.

Wer kein Blatt vor den Mund nimmt, sagt jemandem unverblümt die Meinung. Geradeheraus, ohne beschönigende Formulierungen.

Sich etwas hinter die Ohren schreiben

Die Redewendung "Sich etwas hinter die Ohren schreiben"

Die Redewendung "Etwas hinter die Ohren schreiben" stammt aus der mittelalterlichen Rechtspraxis.

Wenn Eltern ihren Sohn ermahnen, sich endlich hinter die Ohren zu schreiben, was er zu tun hat - dann werden sie langsam ungeduldig und fordern ihren Sohn auf, seine Aufgaben zu erledigen. Zum Glück wissen sie meistens nicht, woher diese auffordernde Redensart kommt.

Es faustdick hinter den Ohren haben

Die Redewendung "Es faustdick hinter den Ohren haben"

Die Redewendung "Faustdick hinter den Ohren haben" stammt aus dem Mittelalter und bedeutet verschlagen.

Eigentlich sieht er ganz harmlos aus, doch wenn er es "faustdick hinter den Ohren hat", dann heckt er ständig neue Streiche aus. Die Stelle hinter dem Ohr zeigt Charaktereigenschaften an. Bei dieser Redensart ist der Schalk gemeint, der hinter den Ohren sitzt - und der bezieht sich auf die dort liegenden Knochenwülste.

Jemanden übers Ohr hauen

Die Redewendung "Jemanden übers Ohr hauen"

Die Redewendung "Jemanden übers Ohr hauen" stammt aus einer Zeit, in der Streit mit körperlicher Gewalt ausgetragen wurde.

Die Ohren sitzen in exponierter Lage am Kopf, dem wichtigsten Teil des Menschen. Entsprechend häufig tauchen sie auch in Redensarten auf, häufiger sogar als die Augen! Warum aber "haut ein Betrüger jemanden übers Ohr" und nützt damit die Gutmütigkeit oder auch Naivität des Betrogenen aus?

Haare auf den Zähnen haben

Die Redewendung "Haare auf den Zähnen haben"

Wer "Haare auf den Zähnen hat", gilt als extrem bissig.

Wer Haare auf den Zähnen hat, sollte etwa nicht mal wieder zum Frisör, sondern lieber an seinen Umgangsformen arbeiten. Denn wer redensartlich Haare auf den Zähnen hat, wird von seiner Umwelt als besonders schroff, aggressiv und rechthaberisch empfunden.

Einen Zahn zulegen

Die Redewendung "Einen Zahn zulegen"

Wenn der Zahnarzt seine Sprechstundenhilfe auffordert, doch bitte endlich einen Zahn zuzulegen, meint er nicht, dass sie dem Patienten auf dem Stuhl das Gebiss mit einem weiteren Zahn auffüllen soll. Vielmehr soll sie sich bei der Arbeit einfach mehr beeilen.

Mit allen Wassern gewaschen sein

Die Redewendung "Mit allen Wassern gewaschen sein!"

Wer "mit allen Wassern gewaschen ist", verhält sich gerissen.

Morgens das Gesicht mit Wasser waschen, mittags die Hände und vor dem Schlafengehen duschen - und schon ist man mit allen Wassern gewaschen. Nein, so ist die Redensart sicher nicht gemeint. Doch wie wäscht man sich denn mit allen Wassern?

Sendungen über Redewendungen und Sprichwörter:







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