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Redewendungen mit Tieren Wo liegt der Hund begraben?

Hunde, Gänse, Kater: Viele Sprichwörter sind echt tierisch. Wir erklären euch, was die Redewendungen bedeuten und welche Herkunft die Sprüche haben. Da wird der Hund in der Pfanne verrückt - und begraben.

Stand: 19.04.2024 |Bildnachweis

Audio: Tierische Sprichwörter und ihre Bedeutung

Sich wie ein Schneekönig freuen

Die Redewendung "Sich wie ein Schneekönig freuen"

Die Redensart "Sich wie ein Schneekönig freuen" hat einen tierischen Ursprung.

Was die Redensart bedeutet, ist wohl den meisten klar: sich lebhaft und von ganzem Herzen über eine Sache freuen. Doch kommt das Sprichwort von einem als König geschmückten Schneemann? Das läge vielleicht nahe. Doch die Lösung ist eine andere - eine tierische.

Da wird der Hund in der Pfanne verrückt

Die Redewendung "Da wird der Hund in der Pfanne verrückt"

Die Redewendung "Da wird der Hund in der Pfanne verrückt" geht wohl auf Till Eulenspiegel zurück.

Eigentlich sind Hunde doch die besten Freunde der Menschen. Aber in der Sprache haben sie es nicht leicht: Man kommt auf den Hund, ist ein Lumpenhund, und Hunde sind entweder dick, blöd, scharf, alt oder falsch. Das ist in der Tat zum Verrücktwerden - aber warum ausgerechnet in der Pfanne?

Hunde symbolisieren Treue und Wachsamkeit. Gleichzeitig werden sie in der Bildsprache häufig hergenommen, um Elend, Niederträchtiges und Unmenschliches abzubilden. Es ist also kein Wunder, dass Hunde mit ihrer starken Symbolhaftigkeit viel Stoff für Redensarten bieten. Man lockt sie unterm Ofen hervor, ist hundemüde oder leidet wie ein Hund. Außerdem weckt man schlafende Hunde beziehungsweise lässt es lieber, macht einen alten Hund tot und trägt den Hund zum Jagen.

Da liegt der Hund begraben

Die Redewendung "Da liegt der Hund begraben"

"Da wo der Hund begraben ist", liegt der Kern eines Problems.

Ruhe in Frieden, lieber Benni. Ein langes Hundeleben geht zu Ende. Du wirst uns fehlen. Aber immerhin wissen wir jetzt, wo der Hund begraben liegt: unter der Tanne hinten links. Den Ursprung der umgangssprachlichen Redensart zu finden, ist da viel schwieriger.

Audio: Was Redewendungen mit Tieren bedeuten

Das ist des Pudels Kern

Die Redewendung "Das ist des Pudels Kern"

Goethe prägte die Redewendung "Das ist des Pudels Kern"

"Aha, das ist also des Pudels Kern!" Das haben Sie doch sicher auch schon gehört. Wahrscheinlich, als Sie jemandem nicht ganz die Wahrheit sagen wollten. Aber was haben Hintergedanken, die aufgedeckt wurden, mit einem Pudel zu tun? Und wieso Kern?

"Einen Bock schießen" und "Schwein haben"

Die Redewendungen "Einen Bock schießen" und "Schwein haben"

"Bock schießen und Schwein haben": Diese Redensarten mit Tieren werden verwendet, wenn jemand etwas vermasselt oder großes Glück hat.

Wenn jemand etwas total vermasselt, dann hat er einen Bock geschossen. Also im übertragenen Sinn. Und wenn jemand bei irgendwas total Glück hat, dann hat er Schwein gehabt. Was haben Bock und Schwein denn damit zu tun, wie wir uns anstellen?

Einen Kater haben

Die Redewendung "Einen Kater haben"

Der Redensart "Einen Kater haben" liegt ein Missverständnis zugrunde.

Schon mal einen Kater gehabt? Also nicht das Wollknäuel-jagende Schmusetier, sondern einen Kater nach durchzechten Nächten. Bei Aspirin und Rollmops zum Frühstück fragt man sich doch: Was haben Kopfschmerzen und Übelkeit mit dem schnurrenden Vierbeiner gemein?

Die Katze im Sack kaufen

Die Redewendung "Die Katze im Sack kaufen"

Auch die Redensart "Die Katze im Sack kaufen" geht auf Till Eulenspiegel zurück.

Sie möchten sich ein gebrauchtes Auto kaufen. Ein Angebot klingt verlockend, doch auf all ihre Fragen, bekommen sie keine echte Antwort. Am liebsten wäre es dem Verkäufer, sie würden den Kaufvertrag einfach unterschreiben. Kaufen Sie da eine Katze im Sack?

Alles für die Katz

Die Redewendung "Alles für die Katz"

War die ganze Arbeit umsonst, nutzt man auch die Redewendung "Alles für die Katz".

Eine Kollegin schuftet wochenlang, um die Präsentation für den Chef fertig zu bringen. Sie macht Überstunden, kommt am Wochenende, doch als alles geschafft ist, sagt der Chef: "Das Projekt ist gestrichen!" Na toll! Die ganze Arbeit war für die Katz! Alles vergebens, alles umsonst - was hat das mit der Katze zu tun?

Gänsefüßchen setzen

Die Redewendung "Gänsefüßchen setzen"

Anführungszeichen nennt man spielerisch auch "Gänsefüßchen".

Gänsefüßchen sind der verspielte Ausdruck für Anführungs- und Schlusszeichen. Verwendung fand dieses - im wahrsten Sinne "geflügelte Wort" erstmals in der Barockzeit. Damals wurde noch ordentlich mit Tinte und Papier geschrieben. Wollte man ein Zitat kenntlich machen, setzte man um es herum solche >> eckigen Doppelklammern.

Mein Name ist Hase!

Die Redewendung "Mein Name ist Hase!"

"Mein Name ist Hase" sagt jemand, der sich nicht zu einer Sache äußern will.

Sie fragen einen Kollegen, ob er gestern Abend noch mit der neuen Kollegin unterwegs war. Sagt der plötzlich: "Mein Name ist Hase!" Dabei heißt der doch Müller! Aha, er will also nichts sagen ... Aber was hat der Hase damit zu tun?

Da liegt der Hase im Pfeffer

Die Redewendung "Da liegt der Hase im Pfeffer"

Die Redewendung "Da liegt der Hase im Pfeffer" ist vom Hasenbraten abgeleitet.

Normalerweise hoppeln Hasen über die Wiese oder mümmeln im Käfig vor sich hin. Aber dass sie sich im Pfeffer suhlen, ist doch eher ungewöhnlich. Warum sagt man also "Da liegt der Hase im Pfeffer", wenn man auf die wahre Ursache oder den entscheidenden Punkt hinweisen will?

Jemandem einen Bärendienst erweisen

Die Redewendung "Jemandem einen Bärendienst erweisen"

Die Redensart "Jemandem einen Bärendienst erweisen" geht auf eine Fabel des französischen Dichters Jean de la Fontaine zurück.

Man hat es doch nur gut gemeint und wollte helfen - doch man hat genau das Gegenteil erreicht. Ungewollt hat man jemandem Schaden zugefügt. Aber was hat das mit einem Bären zu tun?

Video: Die Bedeutung des Wortes "Federspiel"

Jemandem einen Bären aufbinden

Die Redewendung "Jemandem einen Bären aufbinden"

Die Redensart "Jemandem einen Bären aufbinden" bedeutet jemanden anlügen.

Das geht doch gar nicht! Ein Bär ist viel zu schwer für den menschlichen Rücken. Umgangssprachlich bedeutet die Redensart "eine unwahre Geschichte erzählen", also jemanden anlügen. Doch was haben Lügen mit einem Bären zu tun? Das können Wissenschaftler auch nicht eindeutig beantworten. So gibt es unterschiedliche Erklärungen und eine mögliche hat mit Jägern zu tun und ist genau genommen eine Mischung aus zwei Redensarten.

Ein toller Hecht sein

Die Redewendung "Ein toller Hecht sein"

Erst war der Hecht eine negative Bezeichnung, wandelte sich aber zur positiven Redewendung "ein toller Hecht sein".

"Das ist ein toller Hecht!" Dann hat Frau wohl ein schmuckes männliches Exemplar entdeckt. Clever, erfolgreich und auch ein wenig draufgängerisch. Aber wieso wird ein solcher Herr der Schöpfung als Hecht - als Fisch - bezeichnet?

Hecht im Karpfenteich

Die Redewendung "Hecht im Karpfenteich"

Bei der Redewendung "Hecht im Karpfenteich" steht der Raubfisch im Mittelpunkt.

Wer als "Hecht im Karpfenteich" bezeichnet wird, der bringt Unruhe in eine langweilige, nicht sehr aktive Umgebung und übernimmt darin eine besondere oder führende Rolle.

Es zieht wie Hechtsuppe

Die Redewendung "Es zieht wie Hechtsuppe"

Die Redewendung "Es zieht wie Hechtsuppe" stammt aus dem Jiddischen.

Wenn es "wie Hechtsuppe" zieht, dann weht es ganz schön um die Ecke, es ist kalt und ungemütlich. Aber was hat eine Fischsuppe damit zu tun?

Krokodilstränen weinen

Die Redewendung "Krokodilstränen weinen"

Die Redensart "Krokodilstränen weinen" hat seinen Ursprung in der griechischen Mythologie.

Alles Schauspielerei! Wer Krokodilstränen weint, vergießt keine echten Tränen der Trauer oder Rührung. Vielmehr heuchelt er seinem Gegenüber Gefühle vor. Dabei heult er nicht Rotz und Wasser, sondern verliert nur wenige Tränen. Genauso wenige, wie sie Krokodilen aus den Augen kullern können.
Warum vergießt aber jemand, der nicht wirklich traurig oder wütend ist, ausgerechnet Krokodilstränen?

Sendungen über Redewendungen und Sprichwörter mit Tieren:







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