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Redewendungen mit Orten und Natur Wo ist der Holzweg und wo wächst der Pfeffer?

Wohin führt eigentlich der Holzweg? Wo liegt Wolkenkuckucksheim? Gleich neben den böhmischen Dörfern? Und was ist unter aller Kanone? Grüner Klee - oder wächst da der Pfeffer? Wir erklären euch die Herkunft dieser bekannten Redewendungen.

Stand: 19.04.2024 |Bildnachweis

Audio: "Wo der Pfeffer wächst": Die erste deutsche Indienfahrt 1505

Auf dem Holzweg sein

Die Redewendung "Auf dem Holzweg sein"

Die Redewendung "Auf dem Holzweg sein" bezeichnet eine Sackgasse - auch im übertragenen Sinne.

Alle Wege führen nach Rom - nur der Holzweg nicht. Denn der führt in eine Sackgasse - sowohl beim Nachdenken als auch beim Waldspaziergang. Die Erklärung für diese Redensart liefert die Forstwirtschaft.

Im Wolkenkuckucksheim leben

Die Redewendung "Im Wolkenkuckucksheim leben"

Der Philosoph Arthur Schopenhauer prägte den Begriff "Wolkenkuckucksheim".

Wolkenkuckucksheim ist fernab von aller Realität beheimatet. Quasi nicht auf dieser Welt liegt es in den Sphären der Imagination. Lebt jemand dort, zeichnet er sich umgangssprachlich durch realitätsferne Vorstellungen aus.

Wo der Pfeffer wächst

Die Redewendung "Wo der Pfeffer wächst"

In "das Land, wo der Pfeffer wächst" wünscht man Menschen, die man nicht mag.

Hinter Salzhausen links, über den Safranweg drüber und dann immer geradeaus. Dann ist man da, wo der Pfeffer wächst. Am entlegensten Ort der Welt. Dort, wo man unliebsame Menschen hinwünscht und hofft, dass man sie nie wieder sehen muss.

Das sind böhmische Dörfer

Die Redewendung "Das sind böhmische Dörfer"

Die Redewendung "Das sind böhmische Dörfer für mich" ist abgeleitet von Orten mit fremdartigen und schwer auszusprechenden slawischen Namen.

"Diese ganzen Redensarten sind für mich alles böhmische Dörfer." Das bedeutet, dass man sich mit dem Gebiet überhaupt nicht auskennt. Denn der Begriff "Böhmische Dörfer" ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Dinge, die einem unbekannt oder ganz und gar unverständlich sind.

Video: Was bestimmte Redewendungen bedeuten

Das ist ein Tohuwabohu!

Die Redewendung "Es herrscht Tohuwabohu"

Die Redensart "Das Tohuwabohu" geht auf die Bibel zurück.

Ein Tohuwabohu herrscht dort, wo alles drunter und drüber geht und das Chaos regiert. Mal im Kinderzimmer, mal auf dem Schreibtisch oder unterm Sofa. Vorkommen kann das Tohuwabohu quasi immer und überall - aber woher kommt das Wort?

Unter aller Kanone

Die Redewendung "Unter aller Kanone"

Die Redensart "Das ist unter aller Kanone" stammt von einem theologischen Begriff.

Das ist wirklich "unter aller Kanone", wie sich gerade diese Redensart entwickelt hat. Dem ersten Anschein nach vermutet man nämlich, dass sie aus dem Soldaten-Jargon von Kriegen und Gefechten stammt. Doch weit gefehlt!

Das kommt mir spanisch vor

Die Redewendung "Das kommt mir spanisch vor"

Die Redensart "Etwas kommt einem spanisch vor" hat ihren Ursprung im Jahr 1519.

Paella, Stierkampf oder Flamenco - das sind beliebte Spanien-Klischees, die jeder kennt. Dinge, die man hingegen nicht kennt, einem fremd sind und merkwürdig erscheinen, kommen einem sprichwörtlich ebenfalls spanisch vor. Warum ist das so?

Jemanden über den grünen Klee loben

Die Redewendung "Jemanden über den grünen Klee loben"

Klee war im Mittelalter sehr angesehen.

Euer Chef ist ganz begeistert von dem neuen Mitarbeiter. Überall erzählt er, welch tolle Arbeit er leistet. Dabei macht der Neue doch auch nichts anderes als ihr. Übertreibt der Chef nicht ein bisschen, wenn er den Kollegen so über den grünen Klee lobt? Moment mal: Was hat die Wiesenpflanze eigentlich damit zu tun? Klee mit drei Blättern gibt es wie Sand am Meer. Aber wer ein vierblättriges Kleeblatt findet, gilt als Glückspilz. Doch deswegen wird er noch lange nicht "über den grünen Klee gelobt". Denn mit dem Glücksbringer-Klee hat die Redensart nichts zu tun. Sie bedeutet: jemanden mehr loben, als ihm eigentlich gebührt.

Eine Leiche im Keller haben

Die Redewendung "Eine Leiche im Keller haben"

Die Redensart "Eine Leiche im Keller haben" geht wahrscheinlich auf den Schriftsteller Theodor Fontane zurück.

Normalerweise hat man ein Fahrrad, die ausrangierte Kaffeemaschine und allerlei Krimskrams im Keller. Manche haben aber auch eine Leiche im Keller. Wie konnte es nur so weit kommen?

Sendungen über Redewendungen und Sprichwörter:







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