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Redewendungen mit Personen Wer sind der "alte Schwede", "Hinz und Kunz" oder die "Pappenheimer"?

Wer ist eigentlich der alte Schwede oder der liebe Scholli? Hinz und Kunz behaupten, ihnen schon einmal begegnet zu sein. Doch nur die wenigsten kennen ihre Pappenheimer wirklich.

Stand: 19.04.2024 |Bildnachweis

Seine Pappenheimer kennen

Die Redewendung "Seine Pappenheimer kennen"

Die Stadt Pappenheim aus der Redewendung "Ich kenne meine Pappenheimer" gibt es wirklich.

Die bayerische Stadt Pappenheim ist eine überschaubare Kleinstadt im Altmühltal. So überschaubar, dass man getreu der Redensart alle Pappenheimer dort kennt. Das ist natürlich wortwörtlicher Unsinn, doch der Ursprung hat tatsächlich etwas mit den Bürgern der Stadt zu tun.

Video: Warum "Spießbürger" nicht immer ein Schimpfwort war

Spießer!

Die Redewendung "Spießer!"

Im Mittelalter waren Spießbürger Bürger, die als Waffe Spieße tragen durften.

Jeder kennt einen Spießer: Das ist der Nachbar, der die Polizei ruft, sobald es etwas lauter wird. Oder der, der aussieht, wie aus der Zeit gefallen und sich auch so benimmt. Aber was haben die Spießer mit Spießen zu tun?

Alter Schwede!

Die Redewendung "Alter Schwede?"

Die Redewendung "Alter Schwede!" wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg populär.

Einen alten Schweden hat fast jeder in seinem Bekanntenkreis. Zumindest den umgangssprachlichen. Ein Freund, der für clevere Taten anerkennende "Alter Schwede"-Ausrufe erntet. Oder einen besonders anstrengenden Schlaumeier, der scherzhaft als alter Schwede bezeichnet wird. Warum nur?

Hinz und Kunz

Die Redewendung "Hinz und Kunz"

Die Redewendung "Hinz und Kunz" ist eigentlich eine Abkürzung der Vornamen Heinrich und Konrad.

Luca, Maximilian und Alexander waren die beliebtesten männlichen Vornamen des Jahres 2012. Wer dann auch noch Schmidt oder Müller mit Nachnamen heißt, wird es im Telefonbuch mal schwer haben, aus der breiten Masse hervorzustechen und ist auf den ersten Blick so x-beliebig wie Hinz und Kunz.

Mein lieber Scholli!

Die Redewendung "Mein lieber Scholli"?

Mit dem ehemaligen Fußballspieler und Kommentator Mehmet Scholl hat die Redewendung "Mein lieber Scholli!" nichts zu tun.

"Mein lieber Scholli" ist die umgangssprachliche Anrede, die eine Bewunderung, Drohung oder Ermahnung ausdrücken kann. So unterschiedlich ihre Auslegung ist, so verschieden sind auch die Erklärungen, wer der Scholli überhaupt ist. Mit dem ehemaligen Fußballspieler Mehmet Scholl haben sie aber alle nichts zu tun.

Wissen, wo Barthel den Most holt

Die Redewendung "Wissen, wo der Barthel den Most holt"

Die Redewendung "Wissen, wo der Barthel den Most holt" könnte auf der Gaunersprache oder Bauernregeln beruhen.

Trauben und Äpfel sind geerntet und nach der ersten Kelterung - der ersten Presse - schwappt der Most in den Fässern. Es kann also nicht allzu schwierig sein, an diesen Most zu kommen. Doch Barthel gilt als richtiger Schlaukopf - weil er offenbar einen Geheimtipp hat: Nur er weiß, wo man den Most holt. Aber wer ist dieser Barthel? Und warum sollte man wissen, wo er den Most herbekommt? Für diese eigentümliche Redensart gibt es etliche Erklärungen.

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