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Vom Pilzfreund zum Pilzkenner Essbare und giftige Pilze erkennen lernen

Wie wird man Pilzkenner? Pilzbücher sind ein Anfang. Hier kann man sich erste Kenntnisse über die Welt der Pilze anlesen. Doch Bücher allein reichen nicht für eine zuverlässige Bestimmung.

Stand: 05.09.2024

Pilzexperte untersucht mit Lupe einen Kahlen Krempling. Dieser Pilz galt lange als genießbar und zählt inzwischen zu den giftigen Pilzen. | Bild: picture-alliance/dpa

Die goldene Regel beim Pilzesammeln lautet: Nur wer einen Speisepilz zweifelsfrei erkennt, darf ihn auch essen. Doch wie wird man Pilzkenner? "Ein Pilzbuch ist ein Anfang", sagt Peter Karasch, Pilzsachverständiger beim Pilzteam Bayern e.V. und Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. In den Pilzführern kann man sich in die Welt der Pilze einlesen und sich einen groben Überblick über verschiedene Pilzgruppen und deren Merkmale verschaffen.

Als alleiniges Bestimmungsinstrument für Ungeübte reicht ein Buch aber nicht aus. In Bayern zum Beispiel gibt es grob 5.000 Großpilze, erklärt Karasch, von denen etwa 150 giftig sind. Höchstens 1.200 Arten enthält ein guter Pilzführer, weshalb nicht jeder Pilzfund so einfach nachzuschlagen ist. Auch sehen Pilze in der Natur häufig anders aus als auf einem Foto in einem Buch. Und jeder Computerbildschirm stellt Farben von Bildern anders dar. Aus diesen Gründen sind sogar für Pilzsachverständige "Ferndiagnosen" tabu.

Pilze sammeln: Zur Bestimmung nicht auf Apps verlassen!

Von Pilzkennern lernen

Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal bei Pilzen: Lamellen, wie hier beim Parasol ...

Rückmeldung von Pilzkennern ist wichtig, um beim Bestimmen von Pilzen sicher zu werden. Die bekommt man zum Beispiel, wenn man seinen Fund vom Wochenende den Fachleuten in einer der Pilzberatungsstellen präsentiert, die es in vielen Städten gibt. Auch wer an Pilzführungen teilnimmt, kann sein Wissen allmählich erweitern. Wer wirkliches Interesse an Pilzen hat, sollte sich nicht scheuen, sich an Pilzvereine zu wenden. Allerdings geht es dort nur zweitrangig um die Frage: essbar oder nicht? Trotzdem sollte man nicht wild drauflos sammeln und Pilze auf gut Glück einpacken, um sie jemanden vorlegen zu können. "Pilze haben einen sehr hohen Wert für den Wald", sagt Karin Greiner, Gartenexpertin bei BAYERN 1. Sie versorgen Bäume durch ihr unterirdisches Geflecht mit Wasser und Mineralstoffen und sind deshalb wichtig für das Ökosystem im Wald. Wer zu viele Pilze schneidet, stört das System.

Auf wenige Pilz-Arten konzentrieren

... oder Röhren, wie hier beim Maronenröhrling.

Einsteiger sollten sich zunächst auf wenige Pilzarten beschränken, die sie durch mehrere Merkmale eindeutig identifizieren können. Gut beraten ist schon einmal, wer Lamellen von Röhren unterscheiden kann. Denn anders als bei Lamellenpilzen gibt es unter den Röhrlingen in unseren Breiten keinen, der zu tödlichen Vergiftungen führt. Unangenehm sind die schweren Magen-Darm-Störungen trotzdem, die etwa der Satans-Röhrling hervorruft. Und nicht wenige Pilzsucher haben ihre Pilzmahlzeit schon einmal im Müll entsorgt, weil sie einen bitteren Gallenröhrling übersehen hatten. Übrigens können auch Speisepilze zu sogenannten sekundären Pilzvergiftungen führen, wenn sie nicht mehr frisch sind. Alte und matschige Fruchtkörper sollte man deshalb gar nicht erst mit nach Hause nehmen.

Sendungen zum Thema Pilze:


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