Telekolleg - Psychologie


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Faszination Psychologie Gruppe, Konflikt, Mobbing

Die Psychologie definiert eine Gruppe als Anordnung von mehr als zwei Menschen, die miteinander interagieren, sich wechselseitig beeinflussen, ein gemeinsames Ziel verfolgen und sich als "Wir" wahrnehmen. Und ihre spezifischen Konflikte haben ...

Stand: 31.10.2016 | Archiv

Geschäftsmänner bilden zwei Kreise | Bild: Getty Images

Vergegenwärtigen Sie sich doch bitte einmal die Menschen, mit denen Sie tagtäglich zu tun haben. Manche sind gute Freunde, andere Arbeitskollegen und wieder andere nur Bekannte. Mit Ihren Arbeitskollegen erfüllen Sie gemeinsam eine Aufgabe, sie sind ein Team. Zusammen mit ihren Freunden würden Sie sich vielleicht als eine Clique bezeichnen. Und auch ohne Freunde und Arbeitskollegen bleibt Ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach immer noch eine Gruppe, zu der sie gehören: Ihre Familie.

Was ist eine Gruppe?

Die Psychologie definiert eine Gruppe sehr nüchtern als eine Anordnung von mehr als zwei Menschen, die längere Zeit miteinander interagieren, sich wechselseitig beeinflussen, ein gemeinsames Ziel verfolgen und sich als "Wir" wahrnehmen. Darüber hinaus haben Gruppen bestimmte Gruppenstrukturen und spezifische Werte sowie Verhaltensnormen. Nach dieser Definition ist eine Fußballmannschaft eindeutig eine Gruppe, eine Ansammlung von Menschen an einer Bushaltestelle hingegen nicht.

Der Begriff der Gruppe lässt sich noch weiter differenzieren. Man kann die Primärgruppe, wie etwa die Familie, von Sekundärgruppen wie Arbeitsgruppen oder Schulklassen abgrenzen. Entsprechend der Gruppenzugehörigkeit ist die Eigengruppe ("ingroup") von der Fremdgruppe ("outgroup") zu trennen. Schließlich gibt es noch weitere Gruppenkriterien wie Größe, Stabilität, Intimität und wechselseitige Abhängigkeiten (Interdependenzen).

Wie entsteht eine Gruppe?

Gruppen bilden sich nicht von heute auf morgen. Nach Bruce W. Tuckman führt ein mehrstufiger Prozess zur Gruppenbildung. Eine erste Formierungsphase ist durch das gegenseitige Kennenlernen geprägt. Gemeinsamkeiten werden ausgelotet und man tauscht sich über die zu erreichende Ziele aus. Kommt es dabei bereits zu unterschiedlichen Vorstellungen, so geht die Formierungsphase in eine anschließende Konfliktphase über. Hier werden diese anfänglichen Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt, damit sich in der nächsten Phase eine gefestigte Gruppenstruktur entwickeln kann.

Die dritte Phase wird als Normierungsphase bezeichnet. In ihr werden die Rollen verteilt und gemeinsame Ziele, Normen sowie Sanktionen für Normüberschreitungen festgelegt. Durch die zunehmend stärkere Identifikation mit der Gruppe steigt das "Wir-Gefühl". Jetzt ist ein wesentlicher Teil der Gruppenbildung abgeschlossen, und die gesetzten Ziele können in der Leistungsphase in Angriff genommen werden.

Mit zunehmender Anzahl der Aufgaben, die von der Gruppe erfolgreich bewältigt wurden, kehrt mehr und mehr der Gruppenalltag ein, womit die Normalisierungsphase erreicht ist. Sofern in dieser Phase keine neuen Gruppenziele vereinbart werden, kann es zur Auflösung kommen.


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