Wanderung des Mondes Die Mond-Bewegung am Firmament
Jede Nacht zieht der Mond von Ost nach West über den Himmel, wie die Sterne und Planeten auch. Gleichzeitig wandert der Mond aber auch in jeder Nacht ein kleines Stück von West nach Ost, den Sternen entgegen. Das ist sein siderischer Umlauf.
Bei der Beobachtung des Mondes stellt ihr zwei gegenläufige Bewegungen fest:
Mit den Sternen von Ost nach West
Der Mond geht mit der scheinbaren Drehbewegung des Sternenhimmels in Richtung Westen mit, weil sich die Erde "unter" ihm dreht. Der Mond geht also wie alle anderen Himmelsobjekte im Osten auf, erreicht seinen höchsten Stand am südlichen Himmel und versinkt im Westen. Diese scheinbare Bewegung des Himmelsgewölbes wird durch die Eigendrehung der Erde hervorgerufen, die sich kontinuierlich um ihre Achse ostwärts dreht. Die Animation oben zeigt euch diese Bewegung des Mondes mit dem Sternenhimmel von Ost nach West.
Der Erde hinterher, den Sternen entgegen
Zugleich hat der Mond auch eine Eigenbewegung: Er wandert mit 1.023 Metern pro Sekunde um die Erde - ostwärts und damit in der Drehrichtung der Erde. Er läuft also ein Stück der Bewegung des Firmaments entgegen: Sie können im Lauf einer Nacht beobachten, wie er sich von einem Stern, neben dem er aufgegangen ist, langsam nach links wegbewegt.
Eigenbewegung des Monds in acht Stunden
Pro Stunde entfernt er sich etwa um seinen eigenen Durchmesser, rund ein Grad in zwei Stunden. Wenn er in der nächsten Nacht wieder aufgeht, steht er schon um etwa 13 Grad weiter im Osten.
Sternenhimmel aktuell
Seine höchste Position im Süden erreicht er dadurch erst 50 Minuten später als in der Nacht zuvor. Und er geht auch später auf und unter - wobei hier der tägliche Unterschied zwischen wenigen Minuten und über einer Stunde schwankt.
Die Reise des Mondes durch die Sternbilder
Einen knappen Monat braucht der Mond, um die Erde einmal zu umrunden - daher haben Mond und Monat ihre so ähnlichen Namen. Ursprünglich wurde der Kalender nach dem Mond gerechnet, im Althochdeutschen hatten Mond und Monat die gleiche Bezeichnung. Doch wie lange der Mond tatsächlich für "eine Runde" braucht, kommt auf das Bezugssystem an. Der Mond hat verschiedene Umlaufperioden: Die siderische, synodische, anomalistische oder drakonitische Umlaufzeit.
Siderische Umlaufzeit
Bezogen auf die Fixsterne umrundet der Mond die Erde einmal in 27,32 Tagen (27 Tage, 7 Stunden, 43 Minuten). Dann kommt er wieder an der gleichen Position am Sternenhimmel an, vor dem gleichen Sternbild. Das ist seine siderische Umlaufzeit. In diesen 27,32 Tagen durchläuft er den ganzen Sternenhimmel entlang der Ekliptik, von Sternbild zu Sternbild durch den Tierkreis. In jeder Nacht begegnet er so anderen Sternen oder Planeten und führt Sie über den Sternenhimmel.