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Die Jahreszeiten am Himmel Sternwanderung übers Firmament

Jede Jahreszeit hat ihren typischen Nachthimmel zu bieten mit vielen Sternbildern, die nur zu dieser Zeit gut zu sehen sind. Der Sternenhimmel sieht im Sommer völlig anders aus als im Winter.

Stand: 17.10.2022 | Archiv

Das Sommerdreieck aus den Sternbildern Schwan, Adler und Leier auf der Milchstraße und weitere typische Sternbilder für die Jahreszeit Sommer, aufgenommen im Iran. | Bild: imago/Leemage

Kennt ihr den Sternenhimmel nur zu einer bestimmten Jahreszeit, werdet ihr ihn ein halbes Jahr darauf kaum wieder erkennen, bis auf wenige Sternbilder. Denn Frühling, Sommer, Herbst und Winter bringen ihre eigenen Sternbilder ans Firmament.

Wanderung der Sterne

Erdrotation

Die Sterne vollführen jede Nacht ihre Wanderung über den Himmel: Sie gehen im Osten auf, steigen hoch an den südlichen Himmel und gehen im Westen wieder unter - wie die Sonne tagsüber. Diese scheinbare Bewegung wird durch die Drehung der Erde um ihre eigene Achse hervorgerufen. Zusätzlich vollführen die Sterne diese Bewegung noch ein weiteres Mal im Verlauf eines Jahres - durch die Drehung der Erde um die Sonne.

Nur im Winter zu sehen: Orion

Was wir im Sommer als Nachthimmel sehen, ist im Winter unser Taghimmel - und umgekehrt. Der Ausschnitt des Firmaments, den wir nach Einbruch der Dunkelheit sehen können, rückt Nacht für Nacht nach Westen, weil die Erde um die Sonne wandert. Nach rund 365,25 Tagen hat die Erde wieder die gleiche Position erreicht - die Sterne stehen wieder wie ein Jahr zuvor (abgesehen von der Eigenbewegung der Sterne, die für uns Sterngucker allerdings keine Rolle spielt).

Die Bewegung der Erde lässt die Sterne jeden Abend etwas früher aufgehen: Ein Stern, der Anfang Januar um Mitternacht über den Horizont steigt, zieht einen Monat später schon um zehn Uhr abends herauf. Ein Sternbild, das am Monatsanfang bei Einbruch der Dunkelheit noch über dem Horizont im Westen steht, ist am Monatsende schon untergegangen.

Große oder kleine Kreise

Doch nicht alle Sternbilder wandern gleich: Manche drehen nur einen kleinen Kreis im Norden, andere schlagen einen großen Bogen über den südlichen Himmel, manche tauchen nur kurz tief im Süden auf. Das liegt an unserem eigenen Standort - der Breitengrad sorgt dafür, wie sich die Sternbilder über Deutschland bewegen.

Zeit der Jahreszeiten

So sind die zirkumpolaren Bilder eines Standortes immer zu sehen, stehen aber zu verschiedenen Zeiten hoch am Himmel oder tief am Nordhorizont. Die anderen Sternbilder bilden die typischen Jahreszeiten am Himmel - sind aber auch zu anderen Zeiten zu sehen: Die Frühlings-Sternbilder etwa tauchen schon in den Morgenstunden im Winter auf, stehen im Frühling hoch im Süden und sind im Sommer noch im Westen zu finden. Umgekehrt könnt ihr in einer langen Winternacht fast alle Jahreszeiten am Firmament erblicken: Am frühen Abend steht das Sommerdreieck tief im Westen, das Herbstviereck noch hoch. Im Lauf der Nacht zieht das Wintersechseck heran und früh morgens taucht das Frühlingsdreieck schon auf.


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