Sternbilder Welche Sternbilder ihr sehen könnt
Wenn ihr zum Himmel blickt, seht ihr annähernd eine Halbkugel über euch - 180 Grad weit von Horizont zu Horizont. Welchen Teil der Himmelskugel ihr seht, hängt vom Breitengrad eures Standorts ab:
Am Nordpol ("90. Breitengrad") erblickt ihr exakt die so genannte nördliche Hemisphäre. Der Polarstern als Himmelsnordpol, um den sich der ganze Sternenhimmel zu drehen scheint, steht senkrecht über euch im Zenit. Der Himmelsäquator, als Projektion des Erdäquators auf die Himmelskugel, verläuft genau am Horizont entlang und bildet die Grenze dessen, was ihr sehen könnt. Alle Sterne nördlich des Himmelsäquators gehören zum Nordhimmel, alle darunter zum Südhimmel.
Südhimmel über Deutschland
Mit jedem Breitengrad, den euer Standpunkt als Beobachter nach Süden wandert, auf den Äquator zu, verschiebt sich auch der sichtbare Himmelsausschnitt über euch: Ihr "linst" Breitengrad für Breitengrad unter den Himmelsäquator - auf den Südhimmel. In Süden Deutschlands seht ihr so mehr Sternbilder als in Norddeutschland. In Süddeutschland, beispielsweise auf dem 48. Breitengrad, seid ihr schon auf halbem Weg zum Äquator. Die 42 Grad, die ihr vom Nordpol entfernt seid, könnt ihr am südlichen Horizont "weiter" schauen. Umgekehrt sind unter dem Nordhorizont 42 Grad verschwunden: Sternbilder, die mehr als 48 Grad vom Polarstern entfernt sind, gehen mit der Erddrehung auf und unter. Dafür gehen bei uns zeitweise aber auch Sterne auf, die zum Südhimmel gehören: Alle Sternbilder, die höchstens 42 Grad unter dem Himmelsäquator liegen, könnt ihr zu bestimmten Jahreszeiten sehen.
Immer ein bisschen mehr
Der äußerste Norden Deutschlands ragt acht Grad weiter in den Norden, bis zum 55. Breitengrad Nord. Das ist 35 Grad vom Nordpol entfernt - damit könnt ihr Sternbilder sehen, die bis zu 35 Grad unter dem Himmelshorizont auf dem Südhimmel liegen.
Ihr könnt euch also darüber freuen, wenn ihr von Deutschland aus Sterne guckt: Ihr seht mehr vom Sternenhimmel - den ganzen Nordhimmel und ein gutes Stück des Südhimmels dazu! Aber eben nicht immer.
Ganz oder gar nicht
Nur die Sternbilder, die weniger als 48 Grad (für Süddeutschland) bzw. 55 Grad (für Norddeutschland) vom Polarstern entfernt sind, sind immer zu sehen - jede Nacht. Das sind die zirkumpolaren Bilder wie der Große Wagen, die nicht untergehen. Umgekehrt könnt ihr Sterne, die mehr als 42 Grad bzw. 35 Grad unter dem Himmelsäquator liegen, niemals sehen: Sternbilder wie das Kreuz des Südens sind für uns zu nahe am Himmelssüdpol. Für Beobachter auf der Südhalbkugel sind diese dann zirkumpolar. Bei uns gehen sie nie auf.
Nur hin und wieder
Jetzt zu sehen
Alle Sterne dazwischen - je 42 Grad nördlich und südlich des Himmelsäquators - gehen über Süddeutschland täglich auf und unter: 70 Prozent des Himmels. Von den insgesamt 88 Sternbildern, die es gibt, könnt ihr über 64 erblicken. Aber nicht jederzeit, da ja die Sonne alles außer dem Mond und einigen Planeten hinter dem strahlend hellen Taghimmel verbirgt. Durch die Bewegung der Erde um die Sonne verschiebt sich im Lauf des Jahres der Ausschnitt des Sternenhimmels, der auf der Nachtseite der Erde liegt. Dadurch gibt es Jahreszeiten am Sternenhimmel und die typischen Bilder für Frühling, Sommer, Herbst und Winter.