Die Sternzeit Sterntage vergehen schneller
Sterntage sind um vier Minuten kürzer als Erdentage. Schuld daran ist wieder einmal die Erde, weil sie sich nicht nur um sich selbst dreht, sondern eben auch um die Sonne kreist. Dadurch verschiebt sich der Sternenhimmel jede Nacht um ein Grad.
Die Stunden, Minuten und Sekunden unseres Erdentages, auch Sonnentag genannt, entsprechen nicht ganz dem Verlauf der Sternbewegung. Denn die Sternzeit tickt ein bisschen schneller: Die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um sich selbst - und der Himmel über uns vollführt scheinbar diese Rotation. Man sollte also annehmen, dass ein Objekt am Himmel, etwa der helle Stern Sirius, nach 24 Stunden wieder an der gleichen Stelle steht wie zuvor. Doch der Stern ist ein winziges Stück schneller: um fast vier Minuten. Schon nach 23 Stunden, 56 Minuten und 4,091 Sekunden hat er die alte Position wieder erreicht. Diese Zeitspanne nennt man einen "Sterntag".
Täglich fast ein Grad
Denn die Erde bewegt sich in 24 Stunden auch ein kleines Stück weiter auf ihrer Bahn um die Sonne. Der Ausschnitt des Sternenhimmels, den wir nachts sehen können, verschiebt sich Nacht für Nacht und ist erst nach einem Jahr wieder zur gleichen Zeit exakt derselbe. Die Bewegung um die Sonne entspricht knapp einem Grad pro Tag: 360 Grad in 365,25 Tagen. Nach 24 Stunden steht also ein Objekt nicht genau an der gleichen Stelle, sondern fast ein Grad weiter westlich davon - knapp vier Minuten im Stundenkreis.
Der Sterntag
Ein Sterntag misst 23h 56m 4,091s eines Erdentages. Der Sterntag ist damit um etwa 1/365 kürzer als der Sonnentag. Unterteilt wird ein Sterntag in 24 Sternstunden, die wiederum in 60 Minuten mit je 60 Sekunden. Jeden Abend verschiebt sich der Sternenhimmel um rund vier Minuten, in 15 Tagen um eine Stunde, in einem Monat um zwei Stunden eines Sonnentages. Der Himmelsanblick am 1. März um 23.00 Uhr ist damit der gleiche wie am 1. April um 21.00 Uhr. Grob gerechnet gilt: Am Ende eines Monats steht das Sternenzelt zwei Stunden früher genauso wie zum Monatsbeginn. So entstehen Jahreszeiten am Sternenhimmel: Jede Saison zeigt nachts die für sie typischen Sternbilder.