Die äußeren Planeten Weite Kreise von der Opposition zur Konjunktion
Äußere Planeten ziehen auf ihren langsameren Bahnen von der Opposition, zu der sie hell und groß am Nachthimmel stehen, zur Konjunktion, wo sie hinter der Sonne verschwinden. Und zwischendurch laufen sie auch mal scheinbar rückwärts: durch die Oppositionsschleife.
Eigentlich unterscheiden sich die äußeren Planeten nicht wesentlich von den inneren bei ihrer Bahn um die Sonne - sie kreisen nur weiter außen und damit langsamer. Doch der Blickwinkel macht den Unterschied: Von der Erde aus gesehen sind die Bewegungen der inneren und äußeren Planeten am Firmament sehr verschieden.
Die inneren Planeten ziehen sehr schnelle, enge Kreise um die Sonne. Sie sind daher immer in deren Nähe zu finden und bewegen gegenüber den Fixsternen sehr stark.
Äußere Planeten ziehen viel langsamer um die Sonne
Ein Planet weit außen im Sonnensystem dagegen umläuft die Sonne sehr langsam - Neptun etwa braucht fast 165 Jahre für eine Runde. Er scheint sich gegenüber den Fixsternen kaum zu bewegen und wandert Nacht für Nacht mit der Bewegung des Sternenhimmels von Ost nach West. Bis er nach 14 Jahren dann doch um ein Sternbild weiter gerückt ist.
Äußere Planeten, die uns näher sind, machen ihre Eigenbewegung stärker bemerkbar. Etwa unser Nachbar Mars, der nur doppelt so lange um die Sonne braucht wie wir: Er bewegt sich kontinuierlich ostwärts am Firmament, steht jeden Abend ein kleines Stück weiter links und durchläuft alle ein bis zwei Monate ein ganzes Sternbild.
Innerer oder äußerer Planet?
Für sein Bewegungsmuster an unserem Nachthimmel ist entscheidend, ob ein Planet innerhalb oder außerhalb der Erdbahn die Sonne umkreist. Danach sind die Planeten hier im Sterngucker eingeteilt: Mars ist aus der Sicht der Erde ein äußerer Planet. Oft werden die Planeten des Sonnensystems auch nach ihrer physischen Gestalt eingeteilt: die erdähnlichen Gesteinsplaneten Venus, Merkur, Erde und Mars als innere Planeten, die großen Gasriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun als äußere.
Opposition und Konjunktion
Zur Opposition ist uns der äußere Planet am nächsten - wie ein innerer Planet bei seiner unteren Konjunktion: Er befindet sich auf der gleichen Seite der Sonne wie die Erde. Die Erde steht genau zwischen der Sonne und dem äußeren Planeten. Der ist dadurch auf unserer Nachtseite, steht um Mitternacht hoch am südlichen Himmel, wird voll von der "hinter" uns liegenden Sonne angestrahlt und ist so groß und hell wie sonst nie (genau wie der Mond bei Vollmond). Die Konjunktion eines äußeren Planeten entspricht der oberen Konjunktion eines inneren Planeten: Er befindet sich von der Erde aus gesehen hinter der Sonne und ist nicht zu sehen.
Oppositionsschleife
Rechtläufig oder rückläufig?
- Rückläufig meint, der Planet zieht seiner normalen Bewegung entgegen: westwärts, oder nach rechts durch die Sternbilder.
- Rechtläufig meint, der Planet wandert in der normalen Richtung ostwärts: nach links durch die Sternbilder.
Wenn ihr den Planeten länger beobachtet, stellt ihr fest, dass ein äußerer Planet auf seinem Weg durch die Sternbilder plötzlich umkehrt und für einige Monate rückwärts läuft, nach Westen. Er dreht eine kleine Schleife und kehrt dann wieder zu seiner rechtläufigen Bewegung ostwärts zurück. Natürlich ändert der Planet dabei nicht seine Umlaufrichtung um die Sonne. Da aber die Erde schneller und weiter innen um die Sonne kreist, überholen wir den äußeren Planeten auf der Innenbahn - genau in den Monaten der Schleife, der so genannten Oppositionsphase.
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Aus unserem Blickwinkel bewegt sich der Planet gegen den weit hinter ihm liegenden Sternenhimmel westwärts. Je weiter außen sich der Planet befindet, umso kleiner ist seine Oppositionsschleife, aber umso länger braucht er, um sie zu durchlaufen: Während der Zwergplanet Pluto ein halbes Jahr lang "rückwärts" läuft, kehrt Mars schon nach zweieinhalb Monaten wieder um.