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Jupiter Der Gigant unter den Planeten

Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem und nach der Venus auch der hellste. Selbst in der Stadt könnt ihr Jupiter sofort sehen, wenn er am Sternenhimmel steht. Jedes Jahr wandert er ein Sternbild weiter übers Firmament.

Stand: 02.01.2024 | Archiv

Der Planet Jupiter, aufgenommen mit einem 12''-Newton-Teleskop und aufwändig überarbeitet von Raul Cantemir. | Bild: Raul Cantemir

Jupiter ist nach der Sonne das größte Objekt des ganzen Sonnensystems. Der Gasplanet hat rund doppelt soviel Masse wie alle anderen Planeten zusammen. Sein Durchmesser von knapp 143.000 Kilometern ist elfmal größer als der Erde, sein Volumen beträgt mehr als das Tausendfache. Jupiter erlangt eine scheinbare Größe von knapp 47'' und ist damit der Venus vergleichbar. Auch seine Albedo von 0,7 ist fast genauso groß. Dennoch wird er von der viel kleineren Venus um zwei Größenklassen überstrahlt, da er mit 600 Millionen Kilometern etwa 15-mal weiter von uns entfernt ist. Er erreicht nur eine scheinbare Helligkeit von -2,8 mag - immerhin deutlich heller als der hellste Fixstern Sirius.

Venus und Jupiter - die hellsten Planeten: Hell aus unterschiedlichen Gründen

Gestreifte Murmel

Die gestreiften Wolkenbänder Jupiters

Ihr könnt Jupiter leicht mit bloßem Auge am Nachthimmel finden: Mit seinem ruhigen, weißen und intensiven Licht ist er nicht zu übersehen. Dennoch lohnt auch der Blick durch ein Teleskop. Bei kleiner Vergrößerung werdet ihr eine rot-weiß-gestreifte Murmel erblicken, bei größeren Brennweiten entpuppt sich das Muster als Wolkendecke des Planeten. Auch die Rotation Jupiters könnt ihr gut beobachten: Der Planet dreht sich in etwa zehn Stunden einmal um sich selbst. Der "Große Rote Fleck", ein riesiger Sturm in den Wolken, wandert allmählich von rechts nach links.

Heller Jupiter mit seinen Monden

Ab etwa hundertfacher Vergrößerung erkennt ihr auch die vier größten Monde Jupiters, die sich ebenfalls ziemlich zügig um den Planeten drehen: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Die rund neunzig anderen Monde Jupiters sind allerdings zu klein zur Beobachtung.

Ein Sternbild pro Jahr

September 2022 Jupiter in Opposition


Jupiter, Saturn und Mars Wie äußere Planeten die Nacht erobern

Anders als Mars, der nur jedes zweite Jahr sichtbar ist, könnt ihr Jupiter alljährlich beobachten. Jupiter braucht knapp zwölf Jahre einmal um die Sonne. Daher bewegt er sich am Firmament um mehr als dreißig Grad pro Jahr ostwärts. So kommt er im Schnitt pro Jahr um ein Sternbild weiter. Das Jahr 2024 ist er in den Sternbildern Widder und Stier unterwegs. In letzterem dreht er seine typische Schleife zur Opposition. Da Jupiter weiter innen und damit schneller um die Sonne kreist als Saturn, ist auch seine Schleife um etwa zwei Wochen kürzer. Jedes Jahr beginnt sie einen Monat später; 2024 im Oktober. Die Opposition erreichte er im Dezember 2024, zu der Zeit ist Jupiter immer am prächtigsten.

Wichtigste Daten der Jupiterbahn
StillstandKonjunktionStillstandOpposition
31.12.202318.05.202409.10.202407.12.2024
04.02.202524.06.202511.11.202510.01.2026
01.03.202629.07.202613.12.202611.02.2027
13.04.202731.08.202713.01.202812.03.2028

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