Personalauswahl und Rechtspsychologie Literaturtipps
Die beiden Themenbereiche dieser Folge sind von hoher Aktualität. Für alle, die einen beruflichen Einstieg oder Wiedereinstieg bzw. die berufliche Umorientierung erfolgreich meistern müssen, kann die nachfolgende Literaturauswahl zur psychologischen Personalauswahl gewinnbringend sein.
Auch die Rechtspsychologie stößt auf steigendes Interesse. Zum einen wären da leider die vielen Fälle von Scheidungskindern, deren Sorgerechtsfrage teilweise auch durch rechtspsychologische Gutachten geklärt werden müssen. Zum anderen ist durch die generelle Zunahme von Gewalt in unserer Gesellschaft der Rechtspsychologe immer häufiger in Fällen gefordert, bei denen es z.B. um die Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen geht oder um die Prognose des künftigen Verhaltens bereits verurteilter Täter. Die dazu vorgeschlagene Literatur soll den Einstieg in diese spannende Thematik ermöglichen.
Psychologische Personalauswahl
Hornke, L. & Winterfeld, U. (2003). Eignungsbeurteilungen auf dem Prüfstand: DIN 33430 zur Qualitätssicherung. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag.
Seit Juni 2002 gibt es eine DIN-Norm, in der hohe Qualitätsanforderungen an die Berufseignungsdiagnostik angelegt werden. Das Buch erläutert diese ausführlich und gibt so Personalfachleuten die Möglichkeit, sich mit den neuen Anforderungen vertraut zu machen.
Kleinmann, M. (2003). Assessment Center. Göttingen: Hogrefe.
Dieses Buch befasst sich vertieft mit den psychologischen Aspekten des Personalauswahlverfahrens Assessment Center. Es ist gleichermaßen für Einsteiger und Personalfachleute geeignet.
Moser, K., Stehle, W. & Schuler, H. (Hrsg.) (1993). Personalmarketing. Göttingen: Verlag für angewandte Psychologie.
In diesem Herausgeberwerk werden die verschiedenen Verfahren des Personalmarketings dargestellt und aus psychologischer Sicht bewertet.
Schuler, H. (2000). Psychologie der Personalauswahl. Eine Einführung in die Berufseignungsdiagnostik. Göttingen: Verlag für angewandte Psychologie.
Professor Schuler von der Universität Hohenheim hat mit diesem Buch einen umfassenden und gut lesbaren Einstieg in die Berufseignungsdiagnostik verfasst.
Schuler, H. (2002). Das Einstellungsinterview. Göttingen: Hogrefe.
Das Einstellungsinterview ist die am häufigsten eingesetzte Methode der Personalauswahl. Bei unprofessioneller Durchführung ist es allerdings auch eine der schlechtesten Methoden. Professor Schuler erläutert in diesem Buch die Problematik und gibt Personalfachleuten Hinweise zur Optimierung und Verbesserung der Prognoseleistung von Einstellungsinterviews.
Wottawa, H. & Hossiep, R. (1997). Anwendungsfelder psychologischer Diagnostik. Göttingen: Hogrefe.
Dieser Band geht zwar in seinem Ziel über die psychologische Personalauswahl hinaus, dennoch werden auch hier Themen wie die Berufsberatung, die Selektion von Bewerbern und die Mitarbeiterberurteilung behandelt.
Rechtspsychologie
Dettenborn, H. & Eginhard, W. (2002). Familienrechtspsychologie. München: UTB Reinhardt.
Die Autoren vermitteln in diesem Buch sowohl beruflich als auch privat betroffenen Personen die wichtigsten Erkenntnisse der Rechtspsychologie für Fragen z.B. des Familienrechts, der Adoption oder des Umgangsrechts.
Fabian, Th. (2002). Praxisfelder der Rechtspsychologie. Münster: LIT.
Dieser Sammelband stellt die Breite der verschiedenen Themengebiete der Rechtspsychologie dar. Er entstand in der Folge eines spanisch-deutschen Kongresses für Rechtspsychologie.
Föhl, M. (2001). Täterprofilerstellung. Ein methodenkritischer Vergleich aus rechtspsychologischer Perspektive. Frankfurt: Verlag für Polizeiwissenschaft.
Ein interessantes Buch für all diejenigen, die einen Einblick in die Arbeit des Profilings, d.h. der Täterprofilerstellung gewinnen wollen.
Kröber, H.L. & Steller, M. (2000). Psychologische Begutachtung im Strafverfahren. Indikationen, Methoden, Qualifikationsstandards. Darmstadt: Steinkopff
Dieses Buch bietet einen ausführlichen Überblick der relevanten psychologischen Bereiche bei der Begutachtung in Strafverfahren.
Kury, H. & Obergfell-Fuch, J. (in Vorbereitung). Rechtspsychologie. Stuttgart: Kohlhammer.
Die Psychologie-Lehrbücher des Kohlhammer-Verlags sind immer für den ersten Einstieg in eines der psychologischen Teilgebiete geeignet.
Milne, R. & Bull, R. (2003). Psychologie der Vernehmung. Die Befragung von Tatverdächtigen, Zeugen und Opfern. Bern: Huber.
Dieses Buch thematisiert die Schwierigkeit, Befragungen so durchzuführen, dass die Antworten auch möglichst nah an dem realen Geschehen liegen. Die effektivsten Methoden der Befragung sowie deren psychologische Grundlagen werden in knapper Form geschildert.